
Der CHP-Chef sprach gar von zwei Millionen Teilnehmern. Es gibt eine Protestewelle seit der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu.
In der Türkei haben sich am Samstag zu den Protesten der Opposition in Istanbul gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan hunderttausende Menschen versammelt.
Die Menschen kamen auf der asiatischen Seite der Bosporus-Metropole zusammen, um nach der Inhaftierung des Bürgermeisters Ekrem Imamoglu für den Erhalt der Demokratie in der Türkei zu demonstrieren. Der Chef der größten Oppositionspartei CHP, Özgur Özel, sprach von mehr als zwei Millionen Teilnehmern.
Die Führung der CHP will die Proteste so lange fortsetzen, bis eine vorgezogene Präsidentschaftswahl angesetzt wird oder Imamoglu freikommt.
Am Freitag gab es bereits den zehnten Abend in Folge Demonstrationen in etlichen Städten. Imamoglu selbst schrieb in einem Gastbeitrag für die „New York Times“, unter Erdogan habe sich die Türkei in eine „Republik der Angst“ verwandelt. Doch trotz – oder gerade wegen – der Repressionen gegen Regierungskritiker leisteten die Menschen auf den Straßen beharrlich Widerstand. „Ich bin auf der Seite unserer jungen Leute und bewundere ihren Mut. Sie sind im Begriff, Geschichte zu schreiben“, schrieb Imamoglu.
Der 53-Jährige wird zurzeit im bekannten Marmara-Gefängnis in Silivri nahe Istanbul festgehalten. Der beliebte Oppositionspolitiker war am 19. März unter Verweis auf Korruptionsvorwürfe inhaftiert und später als Bürgermeister abgesetzt worden. Parallel laufen Ermittlungen wegen angeblicher Terrorunterstützung gegen ihn.
Source:: Kurier.at – Politik