Matura: Regierung ersetzt „Vorwissenschaftliche Arbeit“ durch „Multimediaprodukte“

Politik

VWA wird an den AHS zur „Abschließenden Arbeit“, an BMS entfällt Abschlussarbeit ab September komplett.

Wie anfang Juni angekündigt, wird die Bundesregierung die so genannte Vorwissenschaftliche Arbeit, VWA, abschaffen bzw. durch eine andere Form der Abschlussarbeit ersetzen. Das wurde am Mittwoch im Zuge des Ministerrats publik. 

An den Allgemeinbildenden Höheren Schulen, AHS, wird die VWA zur „Abschließenden Arbeit“, die – so zumindest verspricht die Regierung – „völlig neue Medienformate zulässt. 

Was bisher eine klassische Abschlussarbeit mit Fußnoten und Literaturarbeit war, soll künftig als „Multimediaprodukt, Videoreportage oder Podcast“ möglich sein.

Bildungsminister Martin Polaschek hatte ja die Überprüfbarkeit und damit die Beurteilung der VWA als problematisch erachtet. Dies soll nun insofern anders werden, als der Entstehungsprozess des Projekts im Zentrum der Beurteilung steht. 

Mehr Wahlfreiheit an AHS

Die Bundesregierung sieht in der Veränderung einen Schritt hin zu „mehr Wahlfreiheit“, bei dem die Quellenkritik gestärkt und das eigenständige Arbieten „besser zum Ausdruck“ kommen. Die Schülerinnen und Schüler an Gymnasien sollten somit Arbeiten erstellen, die noch besser ihren Interessen und Neigungen entsprechen und auch gesellschaftliche, mediale Entwicklungen berücksichtigen.  

Zudem hätten Schüler bis inklusive 2028/29 die Wahl zwischen der Erstellung und Präsentation dieser abschließenden Arbeit und einer mündlichen oder schriftlichen Prüfung im Rahmen der Matura. Dies müsse für das kommende Schuljahr bis 30. September 2024 bekannt gegeben werden. Die Erstellung der Arbeit in einer anderen Form – also etwa als Produkt eines gestalterischen oder künstlerischen Prozesses – sei zwar im kommenden Schuljahr möglich, bedarf dafür jedoch das Einvernehmen mit dem Betreuungslehrer bzw. der Betreuungslehrerin.

  Mehr politische Beteiligung: Babler will Mitmach-Foren für Bürger

Welche Änderungen gibt es sonst noch? 

Abschaffung der Abschlussprüfung an BMS 

In berufsbildenden mittleren Schulen kommt es zur Abschaffung der aktuellen Abschlussarbeit bereits ab dem Schuljahr 2024/25.

Im berufsbildenden mittleren Bereich ist die gesamte schulische Laufbahn stark fachpraktisch ausgerichtet. Die praktischen Fähigkeiten werden im Rahmen des Unterrichts, etwa in der Übungsfirma, gelehrt und aufgebaut und künftig im Rahmen der laufenden Leistungsbeurteilung bewertet.

Diplomarbeit an BHS bleiben erhalten 

Unverändert bleiben die Diplomarbeiten an den Berufsbildenden Höheren Schulen (z. B. HAK, HUM, HTL). Die im Diplomarbeitsprozess aufgebauten Kompetenzen stellen eine wesentliche Erweiterung zur beruflichen Gesamtqualifikation dar. Die Diplomarbeiten haben bereits eine langjährige Tradition.  

Minister Polaschek verteidigte am Mittwoch den Schritt damit, dass „die aktuelle Form der VWA nicht mehr praktikabel ist.“ Er habe sich daher entschlossen, „die Abschlussarbeiten an Gymnasien auf völlig neue Beine zu stellen“.

Die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, unterstützt den Schritt und verweist darauf, das damit die Kreativität gefördert würde. Schüler sollten sich intensiv mit einem Thema beschäftigen, das sie persönlich brennend interessiere. „Wir finden, das muss kein Text sein, das kann auf vielfältige Weise geschehen.“

…read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.