Immer mehr bekannte Namen wenden sich von Elon Musks Plattform X, vormals Twitter, ab. Wie aber hält es die heimische Politik?
Armin Wolf will nicht mehr, diverse Medienunternehmen wollen nicht mehr, viele andere wollen auch nicht mehr: X, seit 2022 im Besitz von US-Problemmilliardär Elon Musk, verliert derzeit viele Nutzerinnen und Nutzer.
Der Hauptgrund ist Musk selbst bzw. dessen Ausrichtung von X. Viele Menschen sehen das vormals als Twitter geschätzte und viel genutzte Soziale Medium mittlerweile als Plattform für Verschwörungstheorien. ZIB-Anchor Wolf, langjähriger und nun Nicht-mehr-Nutzer, brach es wie folgt herunter: „Elon Musk hat Twitter kaputt gemacht.“
#eXit: Keine Lust mehr auf X
Der Hashtag #eXit steht im Netz aktuell für diesen virtuellen Exodus. Dessen Tragweite ist nicht zu unterschätzen: Nicht nur der Account von Armin Wolf, auch jene von namhaften Journalistinnen und Journalisten wie Florian Klenk, Julia Ortner oder Corinna Milborn hatten jeweils mehr als hunderttausend Follower – und wurden nun aus Protest stillgelegt.
Auch die britische Zeitung The Guardian bezeichnet X als „toxischen Medienplattform“, die Elon Musk dazu benutze, um „den politischen Diskurs zu beeinflussen“. Das Blatt hat dem Sozialen Medium ebenfalls den Rücken gekehrt.
Und: Die alternative Kurznachrichtenplattform Bluesky vermeldet aktuell eine Million neuer Accounts. Tendenz steigend.
Wie verfahren Österreichs Politiker mit X?
Österreichs politische Entscheidungstragende wollen den Kurznachrichtendienst weiter nutzen. „Wir kommunizieren mit allen Medien auf den dazu zur Verfügung stehenden Kanälen“, vermeldete etwa die ÖVP auf eine Anfrage von orf.at.
Ähnliches lassen die weiteren Parteien wissen: Auch FPÖ und SPÖ etwa bleiben X erhalten, die Roten legen die Betonung auf „vorerst“. Den Account des Bundespräsidenten wird man ebenso weiterhin dort finden, auch wenn Alexander Van der Bellen betont, der Entwicklung von X sowie dem damit einhergehenden „deutlichen Diskursqualitätsverlust“ kritisch gegenübersteht, heißt es auf orf.at weiters.
Überraschend ist das nicht. Auch wenn das Soziale Netzwerk momentan zahlreiche Follower verliert (und wohl noch verlieren wird), werden wohl noch genügend auf X verbleiben, die es politisch weiterhin auch über diesen Kanal zu erreichen gilt.
Source:: Kurier.at – Politik