Nehammer wackelt: Wer als neuer ÖVP-Chef in Frage kommt

Politik

Der Parteichef wackelt gewaltig, mögliche Nachfolger bringen sich bereits in Stellung. Was für oder gegen die möglichen Kandidaten spricht.

ÖVP. Sollten sich ÖVP und SPÖ nicht auf eine Koalition einigen, ist Karl Nehammer als VP-Chef wohl Geschichte. Bereits Samstag rumorte es in der Volkspartei gewaltig. 

Ein Treffen der türkisen Landeshauptleute war für Sonntagvormittag anberaumt. Sollte Nehammer tatsächlich abgelöst werden, wer könnte ihm nachfolgen – und eventuell auch mit FPÖ-Chef Herbert Kickl koalieren?

Rücktritt vom Rücktritt?

Die verschiedenen ÖVP-Flügel verbreiten unterschiedliche Namen. Da wäre erstens Verfassungsministerin Karoline Edtstadler, die Anfang November eigentlich ihren Rückzug aus der Spitzenpolitik verkündet hatte. Der 43-jährige Salzburgerin wurde immer wieder nachgesagt, Nehammer beerben zu wollen. Dem Vernehmen nach wäre sie auch gerne EU-Kommissarin geworden. Nehammer bevorzugte aber Ex-Finanzminister Magnus Brunner. Während die Juristin noch an den Regierungsverhandlungen teilnahm, kündigte sie an, für kein Ministeramt mehr zur Verfügung zu stehen – und Anwälten werden zu wollen.

Was für Edtstadler spricht: Regierungserfahrung im Bund und internationales Format. Was ihr bisher fehlte: Rückhalt in den wichtigsten Bünden und Ländern. Zudem gab es unglückliche öffentliche Auftritte. Etwa, als sie – wohl unabsichtlich – für die gesetzliche 41-Stunden-Woche plädierte. Eine Zusammenarbeit mit Kickl hat Edtstadler auch ausgeschlossen.

Der Favorit der Wirtschaft

Nächster Name: Jochen Danninger, der als niederösterreichischer ÖVP-Klubobmann derzeit mit der FPÖ regiert. Im Bund könnte er die Zusammenarbeit fortsetzen, als Juniorpartner eines FPÖ-Kanzlers Herbert Kickl. Was für den 49-Jährigen spricht: Er hätte die Unterstützung der mächtigsten Landespartei.

Dann gäbe es noch Wolfgang Hattmannsdorfer, präferierte Lösung des ÖVP-Wirtschaftsflügels. Auch er kennt die FPÖ aus der Regierungszusammenarbeit in Oberösterreich. Seit 1. Jänner ist er neuer Generalsekretär der Wirtschaftskammer. Allzu breite Unterstützung hat er in der Volkspartei laut KURIER-Informationen allerdings (noch) nicht.

  ÖVP-Hattmannsdorfer kritisiert SPÖ: "Eine totale Themenverfehlung"

Bliebe noch der spektakulärste Kandidat: Sebastian Kurz. Wegbegleiter sagen dem Ex-Kanzler nach, im Falle einer Neuwahl zurückkehren zu wollen. Vertreter aus diversen VP-Ländern, Wirtschaft und Industrie wären nicht mehr abgeneigt. Gegen Kurz spricht unter anderem eine nicht rechtskräftige Verurteilung. Unklar ist auch, wie stark seine Strahlkraft darunter – und unter noch offenen Vorwürfen – gelitten hat.

…read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.