Stocker war einer der schärfsten Kritiker von Parteichef Herbert Kickl. Aber nun sei die Situation eine andere. betont der ÖVP-Chef.
Der am Vormittag vom ÖVP-Vorstand einstimmig gewählte geschäftsführende Parteiobmann Christian Stocker, der dem zurückgetretenen Karl Nehmanner folgt, will Verhandungen mit der FPÖ aufnehmen. Das gab er bei seiner Antrittspressekonferenz bekannt. „Ich begrüße die Entscheidung des Bundespräsidenten, den Obmann der FPÖ am Montag in der Hofburg zu treffen. Ich erwarte mir, dass er als Obmann der stimmenstärksten Partei mit der Regierungsbildung betraut wird.“ Und weiter: „Wenn wir zu Gesprächen eingeladen werden, werden wir dieser Einladung folgen.“ Auch das sei im Vorstand beschlossen worden.
Das ist bemerkenswert, war doch Stocker in den vergangenen Monaten einer der schärfsten Kritiker von FPÖ-Chef Herbert Kickl. So hatte er zuletzt noch im Parlament in dessen Richtung gewettert: „„Herr Kickl, es will Sie niemand in diesem Haus. Auch in dieser Republik braucht Sie keiner.“
Dazu meint er heute: „Meine Worte gegen Kickl waren sehr hart. Aber seit gestern stellt sich Situation anders dar. Es geht nicht um Kickl oder mich, sondern darum, eine stabile Regierung zu bilden.“ Man könne keine Zeit mehr mit einem weiteren Wahlkampf verlieren.
Zur Rechtfertigung des Kurswechsels betont Stocker: „Ich habe auch zu SPÖ-Chef Andreas Babler sehr kritische Worte im Wahlkampf gefunden, wir haben trotzdem mit der SPÖ verhandelt.“
Über die Hintergründe des Scheiterns des Verhandelns will er sich nicht mehr weiter äußern. „Jetzt ist keine Zeit für gegenseitige Schuldzuweisungen.“
Source:: Kurier.at – Politik