Mit der Megastadt Sindalah eröffnet der erste Teil des umstrittenen Riesenprojekts Neom von Mohammed bin Salman. Im Blick hat man Reiche aus dem Westen.
Von Franziska Trautmann
Kilometer lange Sandstrände, unberührte Natur und kristallklares Wasser – damit wirbt das Siedlungsprojekt Neom für Sindalah, ein neues Luxusreiseziel am Roten Meer. Die Insel befindet sich nur 17 Seestunden von den wichtigsten Mittelmeerzielen entfernt und bietet damit das perfekte Urlaubsziel für millionenschwere Jachtbesitzer. Sindalah ist eine von vier Megastädten von Neom, dem Kernstück des Projekts Vision 2030 des saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman, zugleich Vorstandsvorsitzender der Neom Company.
Sindalah ist eine von vier Megastädten von Neom, dem Kernstück des Projekts Vision 2030 des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Saudi Arabien baut derzeit an dreizehn verschiedenen Megaprojekten: Die Planstadt The Line, eine 170 Kilometer und nur 200 Meter breite, komplett grüne Linien-Stadt, ein Skigebiet, ein Unterwasser-Hochhaus und diverse ausgefallene Hotels.
Auf der Suche nach Investoren
Am Dienstag startete die achte Ausgabe der Future Investment Initiative in der Saudi-Hauptstadt Riad, zu dem Saudi-Arabiens größter Staatsfonds Jahr für Jahr führende Persönlichkeiten, Unternehmer und Investoren einlädt. Neom fädelte kurz davon einen exklusiven Besuch für ausgewählte Financiers, Entertainer und einflussreiche Persönlichkeiten ein – wohl die Crème de la Crème der Wall Street und des Silicon Valleys bekam da Zugang zu Sindalah.
Mit der privaten Einladung zum neuen Luxusreiseziel wird versucht, neue Investoren an Land zu ziehen, um weitere kostspielige Visionen in Realität umzusetzen. Denn mittlerweile ist Neom auf finanzielle Herausforderungen bei den utopischen Vorstellungen des Kronprinzen gestoßen.
1,5 Milliarden US-Dollar
Denn mittlerweile ist Neom auf finanzielle Herausforderungen bei den utopischen Vorstellungen des Kronprinzen gestoßen. Nicht nur die fehlenden Investoren, sondern auch die privaten und vom Staat getragenen Kosten bereiten Probleme. Die Gesamtkosten für Neom betragen bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro), offiziell wurde ein Betrag von 500 Millionen Dollar (463 Millionen Euro) bekannt gegeben.
Die saudische Regierung hat nur 80 Prozent des geplanten Budgets freigegeben. Und das saudische Königreich ist zwar finanziell exzellent abgesichert, stoßt aber auch hier an budgetäre Grenzen. Einige ausländische Investoren sind zudem langsamer bei der finanziellen Unterstützung sind; dazu kommen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, die dem Land im Zusammenhang mit dem Bau vorgeworfen, auch die Vertreibung der lokalen Bevölkerung sowie massive Umweltverschmutzung wird von NGOs kritisiert.
Bis zu 2.400 Gäste pro Tag
„Weniger ist mehr“ dürfte Prinz Bin Salman nicht zu Ohren gekommen sein – zumindest lebt er seinen Traum von Glitzer und Glamour durch Neom, besonders mit der Sindalah Insel, aus. Die Anlage erstreckt sich im Nordwesten von Saudi-Arabien über 840.000 Quadratmeter und bietet damit reichlich Platz zukünftig bis zu 2.400 Gäste pro Tag zu beherbergen.
Die Gäste dürfen sich natürlich das Beste vom Besten erwarten und haben die Auswahl ihren Luxusurlaub entweder in einem der 440 Zimmern oder einer der 88 Villen zu verbringen. Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, eines der 218 luxuriösen Serviced Apartments zu buchen.
Für Bespaßung im Urlaub ist natürlich auch gesorgt: Beachclubs, Abendveranstaltungen und nicht zu vergessen der circa 6 Kilometer lange Beachfront Golf Club offerieren ein reichliches Programm gegen Langeweile. Die kleine Stadt …read more
Source:: Kurier.at – Politik