SPÖ beflegelt sich mit ehemaligem Social-Media-Chef auf X

Politik

Die SPÖ spricht von 1.000 Teilnehmern beim Mitmachkongress. Thomas Walach, einst im Kommunikationsteam, nennt es „Gschichtldruckerei“.

Eigentlich wollte die SPÖ mit den Bildern des sogenannten „Mitmachkongresses“ am Samstag ihre Mitglieder für den Wahlkampf motivieren und sich als Partei der Beteiligung positionieren.

Darauf zu sehen: Parteichef Andreas Babler, umgeben von einer Schar klatschender Parteimitglieder. Verbreitet wurden die Fotos über soziale Medien wie X, Facebook und Instagram. In der Aussendung dazu war von 1.000 Teilnehmern die Rede, die sich neben einer Zukunftsrede von Babler an Diskussionsrunden und Workshops beteiligten.

Doch auf X steht seither eine ganz andere Frage im Vordergrund. Und zwar: Waren tatsächlich 1.000 SPÖ-Mitglieder dabei? Oder doch nur 200 bis 300, die zwecks Bildmaterials geschickt inszeniert wurden? Letzteres behauptet jedenfalls Thomas Walach und will seinen Vorwurf ebenso mit einem Foto untermauern, das er postet.

APA/HANS PUNZ

Thomas Walach nennt sich Kritiker

Dieses soll die Schlussveranstaltung zeigen, der Saal ist offensichtlich nicht vollbesetzt. „Der Kurz hat immer solche Gschichtln druckt“, schreibt er dazu. Und schickt noch nach: „Mir ist die Gschichtldruckerei in der Politik unsympathisch und bei meiner eigenen Partei erst recht.“

Brisant ist die Angelegenheit nur, weil es sich bei Walach um den ehemaligen Chef vom Dienst für digitale Kommunikation der SPÖ handelt. Diese Position hatte er ab September 2022 für ein Jahr inne. Davor war der streitbare Historiker Chefredakteur des von Peter Pilz gegründeten Onlinemediums zackzack.

„Tägliche Attacken“

SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder kontert sogleich: „Wir zählen mit Registrierungen vor Ort (…) Wenn du dich nur abarbeiten willst, dann mach halt weiter wie bisher.“ Anderen Mitgliedern stößt das Posting auch sauer auf, sie werfen ihm „tägliche Attacken“ vor und betonen, dass an diesem Tag ein Kommen und Gehen bei unterschiedlichen Veranstaltungen geherrscht habe.

  Demirals "Wolfsgruß": Was hinter der Geste steckt

Thomas Walach fällt mit seiner „kritischen Nachfrage“ – wie er es nennt – nicht zum ersten Mal auf. Und auch sein Jahr im Kommunikationsteam der Bundespartei soll alles andere als harmonisch verlaufen sein. So sagte ein SPÖ-Nationalratsabgeordneter im Mai 2023 zum KURIER: „Er hat sich so ziemlich mit allen bereits angelegt.“ Kritisiert wurde auch sein Vorgehen auf den Social-Media-Kanälen der SPÖ. So wurde etwa neben einem Meuchelfoto von Vizekanzler Werner Kogler der Satz „Würdest Du diesem Mann ein Anti-Teuerungspaket abkaufen“ gepostet.

Vor seinem Dienstantritt bei der SPÖ sagte Walach gegenüber dem Standard übrigens: „Die neue Aufgabe ist nicht nur fachlich hochinteressant, mir ist es auch ein gesellschaftspolitisches Anliegen, die Sozialdemokratie zur unterstützen.“

…read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.