TV-Duell Trump vs. Harris: Das ist die Meinung der Presse

Politik

Die Meinungen der weltweiten Presse zur TV-Konfrontation haben wir für Sie zusammengefast.

Sowohl die internationale als auch die US-Presse kennt heute vor allem ein Thema: das erste TV-Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Laut einer CNN-Umfrage schnitt die Demokratin besser ab als der Republikaner (45 % vs. 39 %). 

Wir haben die Pressestimmen für Sie zusammengefasst.

Internationale Pressestimmen

Independent (London):

„Die hitzige Präsidentschaftsdebatte zwischen Donald Trump und Kamala Harris vermittelte das Bild eines verschmähten ehemaligen Präsidenten, der sich eine Rückkehr zu seiner Ära wünscht, und einer hoffnungsvollen Vizepräsidentin, die dringend eine andere Zukunft anstrebt. (…)

Während Harris eine klare und konkrete Politik zu Themen wie Wirtschaft, Einwanderung und Abtreibung präsentierte, ließ der Ex-Präsident sich von ihr ködern und erging sich in seinen bekannten weitschweifigen Äußerungen. Er sprach über „Kriminalität von Migranten“ und stellte falsche Behauptungen auf über angeblich von den Demokraten geplante späte Schwangerschaftsabbrüche, die Inflation, seine Strafverfahren und die Wahlen 2020 – alles Themen, die er dauernd auf Pressekonferenzen und Kundgebungen anspricht. (…)

Bei der ersten Präsidentschaftsdebatte im Juni hatte sich Trump gegen Präsident Joe Biden durchgesetzt, vor allem weil Biden mit heiserer Stimme über seine Antworten stolperte, was ihn schwach erscheinen ließ. (…) Doch dieses Mal wirkte Trump unvorbereitet.“

The Telegraph (London):

„Kamala Harris war keine besonders klare Kommunikatorin und verwendete in der Debatte wenig Zeit darauf, über ihre wichtigsten politischen Vorhaben zu sprechen. Aber sie hat etwas erreicht, was Donald Trumps Gegner seit seiner ersten Kandidatur im Jahr 2016 zu erreichen versuchten: Sie hat ihn lächerlich gemacht. (…)

  Neue EU-Kommission wird heute vorgestellt: Brunner für Wirtschaftsressort im Gespräch

Harris gab schwammige und unklare Antworten auf Fragen zur Wirtschaft und konnte Vorwürfe sowohl von Trump als auch vom Moderator, sie habe viele ihrer Überzeugungen zugunsten des Strebens nach Macht aufgegeben, nicht überzeugend widerlegen.

Ihre Stärke lag darin, dass sie verstanden hat, wie sehr Trump, ein Mann, den sie während des Wahlkampfs bisher nicht persönlich getroffen hatte, es hasst, gedemütigt zu werden. Sein Auftritt wurde durch seine Wut überschattet, und seine Angriffslinien waren weit weniger flüssig als in früheren Debatten.

Es fällt schwer, Harris zur Gewinnerin einer politischen Debatte zu küren, in der sie so wenig über ihr eigenes Programm gesagt hat. Aber ihre Angriffstaktik hat ihr an diesem Abend den Sieg beschert. Trump ist voll darauf hereingefallen.“

Neue Zürcher Zeitung (Zürich):

„Vom ersten Moment an machte Kamala Harris klar, dass sie in die Offensive geht. Sie betrat die Bühne, schritt zu Donald Trump hinüber, streckte ihre Hand aus und stellte sich vor: Kamala Harris. Trump konnte nicht anders, als ihr die Hand zu schütteln, wortlos und überrascht. Das war der Auftakt zu einem Schauspiel, das für Trump-Anhänger wohl schwer zu ertragen war. Kamala Harris verfolgte klar das Ziel, Donald Trump aus dem Gleichgewicht zu bringen, und nach 26 Minuten gelang es ihr. (…)

Eine amerikanische Fernsehdebatte ist nicht ein politisches Seminar, sondern eine ruppige Kampfsportart. Es gewinnt, wer den Gegner in die Defensive drängt, ob mit Argumenten, physischen Machtdemonstrationen oder Schlagfertigkeit. In dieser Runde – das räumen sogar republikanische Kommentatoren ein – hat Kamala Harris klar nach Punkten gesiegt. Für die in weiten Bereichen des Landes unbekannte Politikerin …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.