
Europäer wollen nach Abrücken der USA von der Ukraine ihre Verteidigungsausgaben massiv erhöhen. Eine Liste der größten Waffenschmiede in Europa.
Nach dem Abrücken der USA von der Ukraine und den liberalen Demokratien Europas wollen die Europäer ihre Verteidigungsausgaben massiv erhöhen und die eigene Rüstungsindustrie stärken.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz forderte ein Zusammenwachsen der europäischen Rüstungsfirmen. Hier eine Liste der größten Waffenschmieden in Europa:
BAE SYSTEMS
Das britische Konglomerat ist der größte Rüstungskonzern Europas. BAE Systems baut Waffensysteme für Landstreitkräfte, Marine und die Luftwaffe. Der Auftragsbestand summierte sich Anfang 2025 auf 77,8 Mrd. Pfund (93 Mrd. Euro), der Jahresumsatz lag zuletzt bei 28,3 Mrd. Pfund. Größte Absatzmärkte für BAE sind die USA, Saudi-Arabien und Europa.
AIRBUS
Der Flugzeugbauer stellt auch Rüstungsgüter her – wie etwa den Militärtransporter A400M oder Kampfflugzeuge sowie Satellitensysteme. Airbus ist am Eurofighter-Konsortium beteiligt. Im Satelliten-Geschäft sucht Airbus die Kooperation mit europäischen Unternehmen wie der französischen Thales und der italienischen Leonardo. Airbus hat im vergangenen Jahr – inklusive der zivilen Produkte – einen Umsatz von 69,2 Mrd. Euro erwirtschaftet.
LEONARDO
Der italienische Konzern produziert unter anderem Hubschrauber, Radarsysteme und Drohnen sowie Rüstungselektronik. Er hat sich wiederholt für europäische Zusammenschlüsse stark gemacht. Leonardo hat ein Joint Venture mit Rheinmetall zum Bau von Panzern gegründet und hält knapp 23 Prozent am Münchner Sensorikspezialisten und Rüstungsunternehmen Hensoldt. Ankeraktionär bei Leonardo ist der italienische Staat, der rund 30 Prozent der Anteile hält. Leonardo verbuchte 2024 einen Jahresumsatz von 17,8 Mrd. Euro.
THALES
Der französische Rüstungs- und Technologiekonzern ist unter anderem in der Militärtechnik aktiv. Er unterhält Gemeinschaftsunternehmen unter anderem mit Leonardo – und spricht auch mit Airbus. Anteilseigner ist auch der französische Staat sowie das Rüstungsunternehmen Dassault. Thales hat 2024 einen Jahresumsatz von 20,5 Mrd. Euro eingefahren. Im Verteidigungsgeschäft summierten sich die Auftragseingänge auf 14,7 Mrd. Euro. Zusammen mit Rheinmetall und KNDS arbeitet am MGCS (Main Ground Combat System), einem deutsch-französischen Rüstungsprogramm, das darauf abzielt, bis 2040 die Kampfpanzer Leopard 2 und Leclerc durch ein Bodenkampfsystem ersetzen zu können.
ROLLS-ROYCE
Der britische Großkonzern ist nicht mit dem gleichnamigen Luxusautohersteller zu verwechseln, sondern hat sich als einer der führenden Hersteller von Flugzeugtriebwerken weltweit etabliert. Rolls-Royce-Triebwerke werden beispielsweise in der amerikanischen F-35 verbaut. Das Unternehmen stellt zudem Nuklearreaktoren für britische U-Boote her und wird diese Technologie auch für neue australische U-Boote liefern. Die Verteidigungssparte erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 4,5 Mrd. Pfund. Neben dem Militärgeschäft ist der Konzern auch im zivilen Luftfahrtsektor, in der Schifffahrt und im Energiesektor tätig.
RHEINMETALL
Der deutsche Konzern ist der größte Munitionsproduzent in Europa. Er stellt aber auch Kampfpanzer wie den Panther her und produziert Teile für den Leopard, auch Drohnen und Flugabwehrsysteme entstehen bei Rheinmetall. Die Düsseldorfer fuhren 2023 einen Umsatz von 7,2 Mrd. Euro ein, 2024 sollen es rund 10 Mrd. Euro sein.
SAAB
Der schwedische Luftfahrt- und Rüstungskonzern ist vor allem für seinen Kampfjet JAS 39 Gripen bekannt. Neben Kampfflugzeugen produziert Saab ein breites Spektrum an Verteidigungstechnologien, darunter Radaranlagen, Überwachungssysteme, U-Boot-Technologie und Waffensysteme wie die tragbare Panzerabwehrwaffe AT4. Saab machte 2024 einen Umsatz von 63,75 Mrd. Schwedischen Kronen (5,8 Mrd. Euro).
MBDA
Der Hersteller der deutschen „Taurus“-Marschflugkörper ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus, BAE …read more
Source:: Kurier.at – Politik