Wie die Regierung den Arbeitsmarkt ankurbeln will

Politik

Berufsabschlüsse sollen schneller anerkannt, der geringfügige Zuverdienst neben der Arbeitslosigkeit stark eingegrenzt werden.

Türkis-Rot-Pink will den Arbeitsmarkt wieder ankurbeln. Wie? Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) und Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) haben nach der Regierungsklausur am Mittwoch mehrere Eckpunkte genannt. Die nötigen Gesetzesentwürfe werden derzeit ausgearbeitet.

Der Arbeitsmarkt sei trotz der seit drei Jahren anhaltenden Rezession „erstaunlich stabil“, sagt Schumann eingangs. Dennoch sei die Arbeitslosenzahl in Österreich mit rund 400.000 „bestürzend“ hoch. Die Regierung will deshalb vor allem auf die Qualifizierung und Weiterbildung Arbeitsloser setzen, um „Fachkräfte für die Zukunft zu haben“, so Schumann.

Ein „ganz starker“ Fokus soll bei der Ausbildung von Pflegern gesetzt werden, zudem verweist Schumann auf das Nachfolgemodell der Bildungskarenz, das einen starken Fokus auf die Weiterbildung gering Qualifizierter haben soll. „Auch die Unternehmen ersuchen wir ganz dringend, in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu konzentrieren“, so die SPÖ-Ministerin.

Zu viel Teilzeit

Hattmannsdorfer, der bekanntlich für ein Comeback von Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand sorgen will, sieht Anreize für mehr Vollzeitarbeit und qualitative Zuwanderung als essenziell. Dass die Arbeitslosenquote noch nicht explodiert sei, führt Hattsmannsdofer neben demografischen Gründen – die Baby-Boomer-Generation geht derzeit in Pension – auf zu kurze Arbeitszeiten zurück.

Das Arbeitspensum sei in Österreich von 35,7 auf auf 29,4 Stunden pro Woche gesunken, so Hattsmannsdorfer. Seit 2004 sei zudem die Teilzeitquote von 19,6 auf derzeit 30,9 Prozent gestiegen. Gegensteuern wolle man mit einem „umfassenden Paket“.

Schnellere Anerkennung von Berufsabschlüssen

Hattmanndsorfer zählt mehrere Schwerpunkte auf: Fokus auf die Qualifizierung, auf die Zukunftsbranchen wie die Pflege und Umwelttechnologien, sowie drittens ein Fokus auf Zielgruppen wie Ältere, Jugendliche und Frauen. 

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Auch bei der „qualifizierten Zuwanderung“ müsse Österreich besser werden. Dafür bedürfe es einer schnelleren Anerkennung von Berufsabschlüssen – also bei der Nostrifizierung. Für die philippinische Pflegerin sei es egal, ob sie in München oder Wien aus dem Flieger steige, so Hattmannsdofer. Österreich habe hier einen strukturellen Nachteil. Auch Wiederkehr betont, dass Österreich bei der Nostrifizierung „schneller und besser“ werden müsse.

Hattmannsdorfer betont zudem: Österreich brauche „mehr Leistungsanreize im Sozialsystem“. Nach der Abschaffung der Bildungskarenz soll deshalb auch der geringfügige Zuverdienst neben der Arbeitslosigkeit weitestgehend abgeschafft werden.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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