
Sonnenschein über Wien-Favoriten, die gute Stimmung vor dem Derby konnte zunächst auch der vorgelegte Sieg des Titel-Mitkontrahenten WAC nicht wirklich trüben. Dennoch stieg der ohnehin vorhandene Druck auf die Violetten, die nur mit einem vollen Erfolg über Rapid weiterhin von der Meisterschaft träumen durften.
Und dieser Traum scheint nach dem 1:2 endgültig geplatzt zu sein. Der Rückstand der Austria auf Tabellenführer Sturm Graz beträgt zwei Runden vor dem Ende sechs Punkte.
Austria-Trainer Stephan Helm bot die stärkste Elf auf, bei Rapid setzte Stefan Kulovits erstmals auf ein 4-3-2-1, um das Zentrum zu stärken. Erstmals seit dem Schädelbasisbruch im Dezember war Burgstaller in der Startelf zu finden, ganz vorne. Rapid begann ambitioniert mit einem erkennbaren Plan, beging aber immer wieder Fehler, die die selbstsichere Austria zu guten Aktionen nützte.
Nach vier Minuten forderten die Violetten einen Elfmeter nach einer Attacke von Sangare an Malone, hauchdünn spielte der Rapidler – wieder einmal mit extrem viel Risiko – zunächst den Ball.
Auf der anderen Seite hatte Routinier Burgstaller nach Zuspiel von Grgic die Führung auf dem Fuß, sein Volley traf Goalie Radlinger (6.). Die Austria agierte vermehrt über die rechte Seite und Ranftl, der mit einer starken Flanke Malone die Topchance servierte, doch dessen Kopfball wenige Meter vor dem Tor fiel zu schwach aus.
Die Darbietung verdiente das Prädikat sehenswert. Besonders das 1:0 für Rapid aus einer der zuletzt selten gelungenen Standardsituationen. Eine Seidl-Ecke verlängerte Jansson per Kopf, Guido Burgstaller drückte im Stile des Torjägers mit dem ersten Treffer seit dem Beinahe-Karriereende ein (32.).
Die Austria brauchte einige Minuten zur Neusortierung, verbuchte vor der Pause noch gute Aktionen, zunächst mit einem Lattenschuss von Vinlöf (39.), dann mit einem weiteren von Fitz aus einem Cornertrick, den Abstauber vergab Malone. Der Ausgleich lag in der Luft.
Auch nach der Pause blieb die Austria am Drücker, suchte den Weg in den Rapid-Strafraum, stellte die Hütteldorfer vor Probleme. Austrias Helm setzte im Finish auf mehr Offensive, denn den Veilchen lief die Zeit davon.
Einen Malone-Schuss bekam Ahoussou an den Arm, nach VAR-Intervention gab es Elfer für die Austria. Dominik Fitz glich aus (80.).
Malone hatte zwei Minuten später die Führung auf dem Fuß, die Fans peitschten die Mannschaft beim Sturmlauf nach vorne.
Doch Rapid zog den Veilchen den Stecker – mit dem 2:1 per Kopf durch Ercan Kara nach einem weiteren Seidl-Eckball (84.). Karas erstes Rapid-Tor seit seiner Rückkehr.
Damit schoss er den Erzrivalen aus dem Titelrennen.
Source:: Kurier.at – Sport