Bundeshymne: Wenn Politiker nicht singen, warum soll es Arnautovic tun?

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Österreichs Topstar wird gegen Serbien im Fokus stehen. Gegen das Heimatland seines Vaters kann er sein 40. Tor für Österreich erzielen.

145.000 Euro spendeten Mitglieder der 230 Rapid-Fan-Klubs zu Weihnachten für karitative Zwecke. Diese Hilfsbereitschaft ging in der öffentlichen Wahrnehmung unter. Konträr zum Fehlverhalten von Radikalinskis, die sich Rapid-Fans nennen, aber in Wahrheit Kriminelle sind und als solche behandelt werden sollten. Die Toleranz der Klubführung blieb unbelohnt. Auch Mediator Steffen Hofmann scheint die Kontrolle über eine ständig die Konfrontation suchende, vermummte, gewaltbereite Minderheit verloren zu haben.

Bei Länderspielen gehts, weil diese von Klubfanatikern großteils gemieden werden, harmloser zu. Donnerstag freilich rückt die Polizei auch zum Nations-League-Spiel mit Großaufgebot aus. Zumal Österreichs Gegner Serbien heißt, dem viele der 44.000 Besucher zu einem Heimvorteil im Prater verhelfen wollen.

Serben wird generell hohe Ballkunst (siehe auch Tennis-Ass Novak Djokovic) und viel Temperament nachgesagt. Letzteres führte soeben dazu, dass sich Oppositionspolitiker ähnlich daneben benahmen wie Rapid-Rowdys im Hartberger Kleinstadion. Indem sie mit Rauchbomben das Belgrader Parlament einnebelten.

Für Marko Arnautovic, der mit 14 eine Saison für Rapid stürmte, sollte als Sohn einer Wienerin und eines Serben sein 122. Länderspiel ein besonders sein. Dass er in Wien oder Sonntag beim Retourmatch in Belgrad bereits sein 40. Länderspieltor erzielen könnte, war trotz seines unbestrittenen Könnens nicht voraussehbar.

Arnautovic schien den Umgang mit dem vielen Geld kaum zu verkraften. Mit überheblichen Äußerungen machte er sich weder in Bremen noch in England, ja anfänglich nicht einmal bei allen österreichischen Teamkollegen beliebter.

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An Markos Zukunft begannen selbst seine Förderer zu zweifeln. Und in dieser Kolumne wurde prophezeit, dass er als bierbäuchiger Dreißigjähriger, finanziert von einem Vorstadtwirt, im Fußball-Unterhaus enden werde. Ein gewaltiger Irrtum. Andernfalls würde er nicht jetzt, als bald 36-Jähriger, beim italienischen Meister zu Spielzeiten kommen. Denn von Inter wird niemand in Mailand gnadenhalber mit sechsstelligen Monatsgagen verwöhnt.

Arnautovic ist der Typ, bei dem man darauf wartet, dass er am Ball ist. Weil er beherrscht, was nicht erlernbar ist. Vielleicht steht er auch deshalb besonders unter Beobachtung.

Dass er beim Abspielen der Hymne nie den Mund aufmacht, löst regelmäßig Empörung aus im Netz. Andrerseits: Warum soll gerade er, der halbe Serbe, beim Land der Berge mitsingen, wenn das anlässlich der Eröffnung des Opernballs vom Bundespräsidenten abwärts die politische Elite nicht tat?

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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