Champions League: Sturms Start am „Ende der Welt“, aber nicht in Brest

Sport

In der neuen Ligaphase startet Sturm gegen Frankreichs unbekannten Debütanten. Warum Brest für die Champions League nach Guingamp ausweichen muss.

Nach 23 Jahren kehrt Sturm in die Champions League zurück. Die Grazer zählen im neuen Ligamodus zu den Underdogs – so wie der erste Gegner: Brest, der unbekannte Debütant aus Frankreich.

Am Donnerstag geht es im Westen der Bretagne, nahe des Atlantiks, los. Aber nicht in der 140.000 Einwohnerstadt, sondern über 100 km Richtung Landesinnere bei Lokalrivale Guingamp – vor maximal 18.000 Fans. Aufgrund der komplizierten und teuren Anreise verzichtete Sturm auf eine organisierte Fan-Reise in den Westen.

Brest hätte in der Eliteliga aufgrund der strengen UEFA-Auflagen sogar nur vor 5.000 Zuschauern die unerwartete Premiere feiern dürfen. Das zeigt ganz gut, wie der ehemalige Abstiegskandidat in der Ligue 1 neben Großklubs wie Paris SG, Marseille oder Monaco wirkt.

Auch Salzburg, der erste Auswärtsgegner der Brestois (am 1. Oktober) hat ein wesentlich größeres Budget.

Trainer als Star

Einst hatten die Römer die Region als „Ende der Welt“ (finis terrae) empfunden.

Der Weg in die Elite über Rang drei in der starken Liga geht über Trainer Eric Roy. Der 56-Jährige hatte im Jänner 2023, nach elf Jahren als Sportdirektor (Lens, Watford) und TV-Experte, übernommen.

APA/AFP/FRANCK FIFE

Deschamps ehrt Roy (l.) als „Trainer des Jahres“

Doch dem gewählten „Trainer des Jahres“ fehlt mit Mittelfeldmann Pierre Lees-Melou, 31, nach einem Wadenbeinbruch der Top-Mann. Der Saisonstart misslang mit einem Sieg und drei Niederlagen (zuletzt 1:3 gegen PSG).

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Verletzt: Brest-Star Lees-Melou

Ungewöhnlich sind in einer Liga der Investoren und Milliardäre die Eigentumsverhältnisse: Mehrheitsaktionär ist Denis Le Saint. Der 60-Jährige aus Brest führt mit seinem Bruder ein Familienunternehmen, das auf Obst, Gemüse und Milchprodukte spezialisiert ist.

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Brest-Präsident Le Saint

Statt auf Öl oder Immobilien fußt der Erfolg also auf dem Verkauf von Karotten und Joghurt.

Mit Le Saint gelang der Aufstieg, für den Europacup waren die „Les Ti’Zefs“ – das ist die lokale Bezeichnung der Bewohner von Brest – aber noch nicht bereit.

Ein größerer Neubau statt des alten Stadions mit insgesamt 15.000 Plätzen ist nur angedacht.

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Deswegen werden die Grazer im Stade de Roudourou in Guingamp empfangen.

Dort, wo sonst Zweitligakick geboten wird.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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