Der beste Österreicher bei der Handball-WM in der Rolle des Motivators

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Österreich muss bei der WM auf den Ausnahmespieler Mykola Bilyk verzichten. Der 28-jährige kann wegen einer Oberschenkelverletzung nur zuschauen.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Obwohl es so gut wie klar war, dass Österreich bei der Weltmeisterschaft in Porec (ab 14. Jänner) auf den besten Spieler verzichten muss, wünschte sich Starspieler Mykola Bilyk ein kleines Handball-Wunder. „Der Oberschenkel wird besser und besser, aber ich bin halt noch lange nicht bei 100 Prozent“, meinte er beim Medientag in der Hollabrunner Halle. Bilyk ließ es sich nämlich nicht nehmen – ähnlich wie David Alaba beim ÖFB-Team – mit von der Partie zu sein, als fleischgewordene Motivation quasi.

„Es ist mir extrem wichtig, dabei zu sein, aus mehreren Gründen. Erstens bin ich gerne mit den Jungs zusammen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Zusätzlich kann ich mit den Physios meine Reha vorantreiben. Und ich muss nicht allein trainieren. Die Kombination passt also.“

Schlechter Befund

Dann kam aber ein geplantes Kontroll-MRT. Die Diagnose besagte, dass der Muskel im Oberschenkel eben noch nicht komplett ausgeheilt ist, womit für Bilyk die Schlusssirene ertönte, ehe die WM noch beginnt. „Es war ohnehin nur eine Mini-Chance“, tröstet er sich. Das Risiko wäre zu groß gewesen, außerdem hätte sein Klub THW Kiel wohl noch ein Wort mitreden können.

Bilyk und die Weltmeisterschaft, eine Beziehung mit gemischten Gefühlen. 2015 stand er beim Turnier in Katar im WM-Kader und erzielte in sechs Spielen zehn Tore. 2019 in Dänemark und Deutschland kam er in sieben Spielen auf 27 Treffer. 2021 verpasste er die Endrunde aufgrund einer Knieverletzung, 2023 konnte sich Österreich nicht qualifizieren. Bleibt also 2027 als Motivation für den Deutschland-Legionär, noch dazu, weil die WM in Deutschland ausgetragen wird. „Ich habe schon Bock auf eine WM. Daher schmerzt es jetzt sehr, es ist extrem bitter, weil ich schon länger keine Weltmeisterschaft gespielt habe.“ Die letzte eben vor fünf Jahren. „Zum Glück habe ich die eine oder andere schon gespielt.“ Und mit 28 Jahren noch die Möglichkeit auf weitere große Turniere.

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Zuversicht

Während des Vorbereitungsturniers in Polen blieb Bilyk in Wien, wird somit auch die Reise nach Kroatien nicht antreten. Möglich, dass er kurzfristig anreist und quasi als Fan die Daumen drückt. Wie würde er sich selbst ersetzen, wenn er seinen Kollegen Tipps geben könnte? „Sie werden das ohne mich schon machen“, ist der Kieler überzeugt. „Wir bewegen uns im Mannschaftssport, da fallen Spieler immer wieder aus, und es ergeben sich Möglichkeiten für andere, die dann Verantwortung übernehmen. Wir sind sowieso nur erfolgreich als Team, da reicht es nicht, wenn nur ein oder zwei Spiele funktionieren.“

Bilyk glaubt an seine Kollegen, traut ihnen einiges zu. „Wir haben eine Gruppe, die durchaus machbar ist.“ Natürlich sei der Hit gegen Frankreich ein Highlight, doch die wichtigen Spiele stehen gleich zu Beginn auf dem Programm. Gegen Kuwait und Katar. „Da werden wir dann sehen, wo wir stehen.“

Auch Ex-Teamspieler und Handball-TV-Experte Conny Wilczynski hat trotz des Ausfalls von Bilyk eine klare Erwartungshaltung: „Österreich muss einfach in die Hauptrunde kommen, weil wir auch ohne Niko die Qualität dazu haben.“

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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