Deutsche EM-Euphorie: Folgt nach der Torgala das Sommermärchen?

Sport
FBL-EURO-2024-MATCH01-GER-SCO

Gastgeber Deutschland startete gegen Schottland mit einem Kantersieg ins EM-Turnier. Der perfekte Auftakt lässt Erinnerungen an die umjubelte Heim-WM 2006 wach werden.

21 Minuten war die EM gerade einmal jung, da wurde im Stadion in München bereits das erste Mal ein Freudengesang angestimmt, den vor allem jüngere Fans der deutschen Nationalmannschaft bis dahin nur vom Hörensagen kannten.

„Oh, wie ist das schön!!!“

Dieser Klassiker unter den Jubelhymnen hatte bei Spielen der DFB-Elf zuletzt ja Stadionverbot. Nun aber skandierten die deutschen Anhänger schon früh im Eröffnungsspiel gegen Schottland „so was hat man lange nicht gesehen“ und den Abertausenden Stimmen war nach der raschen 2:0-Führung nicht nur enorme Begeisterung zu entnehmen, sondern auch: pure Erleichterung.

Bekanntlich waren die vergangenen drei Endrunden für die Turniermannschaft Deutschland ein einziges Fiasko, das die Textzeile „Oh, wie ist das schlecht“ wohl am besten ausgedrückt hätte.

Wie am Reißbrett

Oh, wie ist das schön, also. Hätte der EM-Gastgeber am Reißbrett den perfekten Auftakt für dieses Heim-Turnier skizzieren können, dann wäre wahrscheinlich genau dieses Match gegen Schottland herausgekommen. Ein 5:1-Kantersieg, der die deutschen Anhänger im Stadion zu Freudengesängen animiert. Ein stürmischer Auftritt, bei dem sich fünf Spieler in die Torschützenliste eintragen. Eine Partie, die Lust auf mehr macht und in der Lage ist, im Land eine Euphorie auszulösen wie beim berühmten Sommermärchen 2006.

APA/AFP/MIGUEL MEDINA / MIGUEL MEDINA

Nach einer Eröffnungszeremonie, die wie fast alle Eröffnungszeremonien niemanden von den Sitzen reißen konnte, benötigten die Hausherren nicht lange, um das Publikum mitzunehmen. Bereits in der zehnten Minute durfte sich Leverkusen-Jungstar Wirtz als erster Torschütze dieser EM feiern lassen.

  EM live: So steht es bei Belgien gegen Rumänien

Wie versteinert

Zugleich unterlief der schottischen Nummer eins der erste Torhüterpatzer dieses Turniers. Goalie Gunn konnte den eher unplatzierten Schuss nicht richtig bändigen. Von der Stange kullerte der Ball über die Linie – 1:0.

Dieses frühe Tor war genau der Türöffner, den die Deutschen gebraucht hatten. Und Schottland erwies sich auch als dankbarer Gegner für die DFB-Elf. Die meiste Energie ging noch von den Fans aus, auf dem Feld wirkten die Schotten überfordert und waren nicht in der Lage, das Team von Julian Nagelsmann auch nur annähernd in Bedrängnis zu bringen.

REUTERS / Leonhard Simon

Das 2:0 stand sinnbildlich für das ungleiche Kräfteverhältnis in diesem Match. Bei den deutschen Kombinationen ging es den behäbigen schottischen Verteidigern einfach viel zu schnell, nach einem flinken Haken donnerte Musiala den Ball unter die Latte – 2:0 (19.).

Wie am Schnürchen

Spätestens da dürfte dem Außenseiter von der Insel die Aussichtslosigkeit des Unterfangens bewusst geworden sein. Die Deutschen hatten leichtes Spiel und konnten ihre Spielfreude ohne große Gegenwehr ausleben. Wenn doch einmal ein Schotte störte, dann tat er das mit unerlaubten Mitteln.

Nachdem in der 24. Minute ein Elfmeterpfiff nach VAR-Urteil noch zurückgenommen worden war, gab es kurz vor der Pause kein Pardon: Mit Havertz erzielte auch der dritte Offensivspieler der Startformation ein Tor. Später trafen auch noch die eingewechselten Füllkrug (68.) und Can (90.). Bezeichnend, dass auch das schottische Tor Made in Germany war: Rüdiger traf ins eigene Netz (87.).

SofaScore

Statistiken von Deutschland gegen Schottland.

Wenn sich die Deutschen bei diesem Auftakt nach Maß einen Vorwurf gefallen lassen müssen, dann …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 3 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.