
Das 201. Grazer Derby, das Sturm gegen den GAK 2:1 gewann, bot lange wenig Erwärmendes. Erst in der Schlussphase wurde es heiß.
Im 201. Grazer Derby wurde auf den Rängen Werbung für den Fußball gemacht. Es herrschte richtige Derby-Stimmung, es wurde ein richtiges Fest gefeiert. Auf dem Grün gab es die besagte Werbung bis zur letzten Viertelstunde nur im bescheidenen Ausmaß. Sturm drehte eine Führung des Gastgebers GAK noch zu einem 2:1-Sieg.
Beim Meister herrscht noch etwas Sand im Getriebe, die Selbstverständlichkeit auf dem Platz ist etwas verlorengegangen. „Es ist nicht alles sensationell gut, sondern wir wissen schon, dass wir viele Dinge zu verbessern haben“, sagt Sturm-Trainer Jürgen Säumel, der aber den Charakter seiner Mannschaft lobte, die durch Otar Kiteishvili (86.) und Malick Yalcouye (92.) noch zum Sieg kam. „Ich denke, daran haben viele nicht mehr geglaubt, dass wir das Spiel drehen, aber das zeichnet auch die einzelnen Spieler aus.“
Freilich war GAK-Trainer Rene Poms enttäuscht, nach dem 1:2 gegen die Austria gab es auch gegen Sturm eine unglückliche 1:2 -Niederlage. „Auch, wenn wir gesehen haben, dass wir gegen die beiden Spitzenklubs dran sind, tut es brutal weh. Aber wir haben uns bei den Toren eben wieder ungeschickt angestellt. Aber für uns war es wieder ein Lernprozess. Den müssen wir in die Qualifikationsrunde mitnehmen.“
APA/EXPA/MARCEL PAIL
Freizügiger Marco Perchtold
Richtig sexy wurde die Partie erst am Ende. Routinier Marco Perchtold, der schon 2007 vor der langen Liga-Pause des GAK im Derby dabei war, feierte seinen Führungstreffer emotional, zog dabei das Leiberl aus. „Das darf mir nicht passieren“, sagt der 36-Jährige. „Aber ich bin sehr lange bei diesem Verein, habe sehr viele Höhen und Tiefen miterlebt. Das sind spezielle Emotionen, spezielle Momente, die bleiben. Meine Karriere ist auch irgendwann einmal zu Ende und man weiß ja nicht, ob ich noch einmal ein 1:0 im Derby schieße.“ Dafür gab es die gelbe Karte, nach einer zweiten zehn Minuten später musste er vom Platz.
Gelb gab es vom guten Schiedsrichter Harald Lechner in der Nachspielzeit auch für den Siegestor-Schützen Malick Yalcouye, der bei seinem Striptease zumindest noch ein Leiberl drunter trug. „Ich verstehe seine Emotionen, aber dafür gibt es die Mannschaftskasse“, sagte Trainer Säumel.
Source:: Kurier.at – Sport