Luxus vor EM-Achtelfinale: Was tun die ÖFB-Stars eine Woche lang?

Sport

Zwischen dem letzten Gruppenspiel und dem EM-Achtelfinale am Dienstag gegen die Türkei liegt eine ganze Woche. Wie Österreich die gewonnene Zeit nützt und sich vorbereitet.

Und plötzlich hat man Zeit. Rauschte Österreich in der Vorrunde noch im Vier-Tage-Rhythmus von Spiel zu Spiel, so kann man sich nun bis zum Achtelfinale am Dienstag in Leipzig eine Woche lang vorbereiten.

Wie in einer normalen Meisterschaftswoche im Vereinsalltag. Und genau nach diesem Vorbild möchte man die Belastung steuern.

Die Spieler sahen sich am Mittwoch noch gemeinsam die Partie Türkei gegen Tschechien an und beobachteten dabei den kommenden Gegner. Am Donnerstag erhielten die Spieler wie Betreuer einen ganzen freien Tag, konnten sich mit ihren Freunden und Familien treffen und auch ein wenig Berlin wie Touristen anschauen.

Wer frische Beine und einen klaren Kopf haben will, muss zwischendurch auf andere Gedanken kommen. Vor allem bei dem, was jetzt noch kommen soll. Schon allein die Vorbereitung auf das Achtelfinale hat es in sich.

Verantwortlich dafür sind jene Herren, die Ralf Rangnick in sein Trainerteam berufen hat, als er vor zwei Jahren nach Österreich kam. Neben Tormanntrainer Michael Gspurning, Athletik-Trainer Gerhard Zallinger und Reha-Trainer Martin Hämmerle gibt es vier Herren, die neben dem Teamchef noch für die taktische Ausrichtung verantwortlich sind.

APA/EVA MANHART

Stefan Oesen verfolgt die Spiele als Videoanalyst von einer höheren Position auf der Tribüne aus. 

Phasen des Spiels

Um Fußballspiele nicht nur besser analysieren zu können, sondern auch dementsprechend strukturiert zu trainieren, wurde das Spiel schon vor vielen Jahren in vier Phasen aufgegliedert. Dem Vernehmen nach zu allererst von der niederländischen Trainerikone Louis van Gaal, übernommen wurde es jedenfalls weltweit.

  Alarm beim EM-Spiel: Vermummter Mann wurde vom Stadiondach geholt

Demzufolge trennte Van Gaal das Spiel in …

… den eigenen (stabilen) Ballbesitz,
… das Umschalten in die Defensive nach Ballverlusten,
… das Umschalten nach Ballgewinnen, früher klassisch „kontern“ genannt,
… sowie das Spiel gegen den Ball. Als fünfte Phase wurden später die Standardsituationen ergänzt.

Österreichs Team nimmt am Freitag wieder das Training auf und hat bis zum Spiel am Dienstag in Leipzig vier Einheiten. Vier Trainings, die nach den Phasen des Spiels gestaltet werden.

Zum Auftakt wird am Freitag die Königsdisziplin geübt: Das Spiel im eigenen Ballbesitz, das vor allem immer dann in den Fokus gerät, wenn man einen Gegner erwartet, der sich gerne zurückzieht und auf Konter spielt.

Diesbezügliche Prognosen können aber immer auch trügerisch sein. Wer hätte etwa erwartet, dass die Österreicher nicht nur gegen Polen, (55 %) sondern auch gegen Frankreich (52 %) und die Niederlande (51 %) öfters am Ball sind, als ihre Gegner.

Im Trainerteam des ÖFB ist Onur Cinel der Experte für den eigenen Ballbesitz. Der Deutsche studiert zunächst mittels Videos, wie sich der Gegner in der Defensive verhält und entwickelt daraufhin einen Plan, wie die jeweilige Abwehr zu knacken sein könnte. Dieser wird natürlich im Trainerteam diskutiert, bei etwaigen inhaltlichen Differenzen hat der Teamchef das letzte Wort. Nach einer kurzen, etwa zehn- bis 20-minütigen Videoanalyse im Hotel geht es auf den Trainingsplatz, wo das Besprochene mittels Spielformen geübt wird.

Umschalten & Pressing

Nach dem gleichen Schema verhält es sich auch, wenn etwa am Samstag das Umschaltspiel in beide Richtungen trainiert wird und auch am Sonntag, wenn …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.