ÖFB-Star Sabitzer und die Noten: Streiterei bei der Zeugnisverteilung

Sport

Er könne über schlechte Bewertungen nur schmunzeln, so der Teamspieler. Möge er noch oft streng bewertet werden.

Christoph Baumgartner hat nach dem Sieg gegen Polen wörtlich ausgesprochen, wie viel Druck von ihm abgefallen ist. Marcel Sabitzer wählte für dieselbe Message den indirekten Weg.

„Ich war ja angeblich gegen Frankreich mit der Schlechteste, nach den Bewertungen. Ich geb’ eigentlich nix auf das, kann nur schmunzeln darüber. Heute war ich sehr gut, denk’ ich. Jeder hat seine eigene Meinung“, antwortete der Routinier auf die schlichte Frage eines Kollegen, wie er sich auf dem Platz gefühlt habe. Nicht vor laufenden Kameras, aber vor laufenden Mikrofonen in den Katakomben des Stadions.

Nun gut, der KURIER muss sich nicht angesprochen fühlen. Bei uns hat Sabitzer in beiden Spielen die Note 2 bekommen. Spannend ist eine Medienschelte durch einen Spieler aber allemal. Und sie wirft Fragen auf.

Kosten Sabitzer negative Bewertungen tatsächlich nur ein Schmunzeln? Wenn ja, wieso ist es für ihn dann überhaupt der Rede wert? Ist er dünnhäutig oder gar ein Weichei, weil er nicht einfach „drübersteht“? Auf keinen Fall!

Fußballer auf diesem Level müssen einiges aushalten. Ihr Tun wird in jeder Sekunde mit Argusaugen beobachtet, ganz egal ob auf dem Platz oder abseits davon. Den Druck, nicht vorzeitig auszuscheiden und eine ganze Nation zu enttäuschen, muss man schon an der eigenen Haut erlebt haben, um darüber urteilen zu können. Da tut es auch nichts zur Sache, dass Österreichs Fußballer ebendiese Erwartungen durch ihre Leistungen in den vergangenen Monaten selbst in diese Sphären katapultiert haben.

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Sportjournalisten hingegen stehen oft unter Zeitdruck, etwa, wenn sie mit Schlusspfiff und möglichst fehlerlos die Leistungen von 15 Spielern eingeordnet haben müssen, weil die Kollegen in der Druckerei Angriffspressing spielen. Da kommt es schon einmal vor, dass man danebenschießt.

Subjektive Einschätzungen bleiben dennoch das Salz in der medialen Suppe. Möge Marcel Sabitzer in den nächsten Wochen noch oft streng bewertet werden. Im Idealfall fünf Mal.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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