Österreich beeindruckt, doch eine Sport-Nation ist das Land nicht

Sport
Speer-Europameisterin Victoria Hudson

Handballer, Eishockeyspieler, Schwimmer, Leichtathleten und Fußballer sorgen für Freude bei den Fans. Doch ihr Erfolg ist keine Folge der guten Strukturen.

Österreichs Fußball-Nationalteam gewinnt in Deutschland mit überzeugenden Leistungen die Vorrundengruppe vor EM-Favorit Frankreich und den Niederlanden;

Österreichs Eishockey-Auswahl ist das Überraschungsteam der Weltmeisterschaft in Tschechien. Sie holt ein 1:6 gegen Kanada auf, gewinnt 3:2 gegen Olympiasieger Finnland und schrammt ganz knapp am Viertelfinale vorbei;

Österreichs Handballer überrumpeln bei der Europameisterschaft die Favoriten Spanien, Kroatien, Ungarn sowie Gastgeber Deutschland und verpassen nur hauchdünn das Spiel um Platz 5;

Österreichs Schwimmer belegen bei der Langbahn-EM  mit fünf Goldenen Rang fünf im Medaillenspiegel;

Österreichs Leichtathleten holen bei der EM Gold und Silber.

APA/AFP/ANDREAS SOLAROSpeer-Europameisterin Victoria Hudson

Was passiert gerade im österreichischen Sport? Ist das Land 2024 tatsächlich eine Sport-Nation geworden?

Sieht man sich die Infrastruktur an, dann muss diese Frage klar verneint werden. In kaum einer dieser Sportarten könnte Österreich eine Großveranstaltung ausrichten.

Das Fußball-Team spielt in einem Oval aus den 1930er-Jahren, das laut Stadt Wien noch bis in die 2060er-Jahre stehen soll.

Im Eishockey ist Österreich seit dem geschmolzenen Eis in der Wiener Stadthalle 2005 ein weißer Fleck auf der Landkarte der WM-Veranstalter. Und der Verband hat trotz des WM-Erfolges 2024 so wenig Geld, dass er Kinder-Sommer-Camps gestrichen hat, die Eltern zum Teil sogar mitfinanziert haben.

In echten Sport-Nationen ist der Erfolg das Ergebnis der Strukturen, von Jugendförderung im Speziellen und von Sportförderung im Allgemeinen. Nur dann gibt es vernünftige Trainingsmöglichkeiten und moderne Arenen für die Profis.

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Österreichs Erfolge haben damit nicht viel zu tun. Aber eines eint alle vorhin aufgezählten Sieger: Sie haben es mit ihrer Mentalität ganz nach oben geschafft. Trotz der Strukturen und der Infrastruktur.

Nicht wegen.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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