Österreichs EM-Ausblick: Jetzt ist etwas ganz Großes möglich

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Platz 1 in der EM-Vorrunde ist eine Überraschung, aber kein Zufall. Das Auftreten des ÖFB-Teams zeigt, dass sogar der große Wurf möglich ist. Die Expertenkolumne von Marc Janko.

Es war ein langer und emotionaler Dienstag in Berlin – sicherlich nicht nur für die österreichischen Teamspieler, sondern auch für die Zigtausenden Anhänger, die neben mir im Fansektor des Olympiastadions standen und feierten.

Auffällig – und völlig richtig – ist die enorme Wertschätzung, die die Mannschaft von Ralf Rangnick genießt. Man hat bewiesen, dass attraktiver Fußball erfolgreich sein kann. Kritische Stimmen nach dem 0:1 zum Auftakt gegen Frankreich, wonach eine defensivere Spielanlage vielleicht doch erfolgversprechender ist bei einer Endrunde, sind verstummt. 
 

Das Auftreten und die Resultate in der Vorrunde sind endgültig die Bestätigung für die Entwicklung der Nationalmannschaft in den vergangenen Monaten.

Rangnick hat mehrfach Siege eingefahren 

Rangnick selbst hat gegen die Niederlande auf mehreren Ebenen Siege eingefahren. Die überraschende Startelf ohne das Stammpersonal Christoph Baumgartner, Konrad Laimer und Philipp Mwene lieferte die wichtige Erkenntnis, dass der Kader über eine EM-reife Breite verfügt. Gleichzeitig konnte man viele drohende Gelb-Sperren für das Achtelfinale vermeiden.

Auch deshalb macht der Blick Richtung K.-o.-Phase Lust auf mehr. Dass der letzte Sieg der Österreicher in einem echten K.-o.-Spiel bei einem großen Turnier jener im Spiel um Platz drei bei der WM 1954 (!) war, tut nichts zur Sache.

Die aktuelle Vorrunde hat gezeigt, dass sich Spieler und Betreuer von nichts und niemanden beeindrucken lassen. Sowohl gegen Polen, als auch die Niederlande fanden sie auch in extrem heiklen Phasen immer die richtigen Antworten.
 

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Auch ich wage zu träumen beim Blick auf den weiteren Turnierverlauf, das ist bei allem Realismus durchaus erlaubt. Die Österreicher sind dank des Gruppensiegs zweifelsohne auf der angenehmeren Seite des Turnierbaums gelandet. Die Wege zu den Spielorten sind obendrein kurz.

Vor Nationen wie der Türkei oder Tschechien muss man sich nicht verstecken. Um ins Viertelfinale zu kommen, braucht es natürlich einen sehr guten Tag, aber sicher kein Fußball-Wunder.

Das wissen auch die Spieler, die selbstverständlich den weiteren EM-Verlauf nun im Hinterkopf haben. Es schadet nicht, zu erkennen, dass bei dieser Endrunde etwas wirklich ganz Großes möglich ist für Österreich. All das hat nichts mit fehlendem Respekt oder geringer Demut zu tun.

Auch abseits der Österreicher gibt es für mich einige spannende Erkenntnisse der Gruppenphase: Die Franzosen sind besser, als es scheint. Sie können und werden zulegen, wenn es darauf ankommt. Ein Umstand, den ich England nicht zutraue. Hier fehlt es an Grundlegendem. Und die goldene Generation der Kroaten hat ihr Ablaufdatum endgültig erreicht.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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