
Die Leistung der Österreicher zum Auftakt der Eishockey-WM in Stockholm war äußerst erfreulich. Auch, wenn beim 1:2 am Ende kein Punkt übrig blieb, zitterte sich Olympiasieger Finnland zu einem knappen Sieg und können die Österreicher viel Selbstvertrauen aus diesem Spiel holen.
Das werden sie auch brauchen, denn am Samstag ist Gastgeber Schweden (16.20, ORF 1) der nächste Gegner. Und das ist wohl eine der härtesten Aufgaben, die es gibt, für eine kleine Eishockey-Nation.
Einerseits ist der Gastgeber einer WM immer extrem motiviert, im Turnier weit zu kommen und kann sich daher in der Vorrunde keine Blöße geben. Andererseits ist das skandinavische Land mit seinen 10,54 Millionen Einwohnern im Eishockey ein ähnlicher Exportschlager wie im Möbelhandel.
Die NHL-Stars
Den Österreichern stehen am Samstag einige der weltbesten Spieler aus der NHL gegenüber. Insgesamt haben die Schweden die Erfahrung von 10.713 NHL-Partien im Kader, allen voran Spielmacher Mikael Backlund, mit 1.066 NHL-Partien – Weltmeister von 2018. Stress erzeugen in der österreichischen Verteidigung wird auch Filip Forsberg, Flügelstürmer der Nashville Predators. Der Mann mit dem markanten Schnauzbart spielte auch eine Rolle in der Netflix-Serie „Faceoff: Inside the NHL“. Jedem Eishockey-Fan können die Hintergrund-Bilder aus dem Leben der Stars in der Glitzerwelt der NHL ans Herz gelegt werden.
Aber auch im österreichischen Team steckt viel Gutes aus Schweden. So debütierte bei dieser WM mit dem 18-jährigen Gregor Biber einer der besten 18-jähriger Verteidiger, der bei Rögle in Ängelholm den Sprung zu den Profis in der schwedischen Top-Liga SHL geschafft hat. 2024 wurden seine Transferrechte in der NHL von Utah gesichert.
APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
Marco Kasper beim WM-Auftakt
Vergangenheit in Schweden haben aber auch Thimo Nickl, Dominique Heinrich, Lukas Haudum, Thomas Raffl und natürlich Marco Kasper, der ebenfalls bei Rögle den Feinschliff für die NHL bekam. Die Verantwortlichen der Detroit Red Wings waren mit Rögle in engem Kontakt und ließen sich über die Fortschritte des Sturm-Juwels laufend berichten. In der abgelaufenen Saison hat dann Kasper bei den Red Wings eingeschlagen und schultert jetzt mit 18 Toren und 17 Assists in der besten Liga der Welt Österreichs Offensiv-Hoffnungen. „Wenn du bei einem schwedischen Klub gut spielst, dann bekommst du auch die Chance in der Ersten. Dadurch lernt man auch gleich gegen Erwachsene zu spielen“, sagte Kasper.
Ähnlich lief es auch bei Reinhard Divis, der von Leksand aus zu den St. Louis Blues kam und dort am 7. April 2002 zum ersten Österreicher in der NHL wurde. Der heute 49-Jährige ist seit 2013 Tormann-Coach und auch aktuell in Stockholm im Einsatz.
Nach Kasper rückt in Schweden schon die nächste Generation an Österreichern nach. Mit dem 19-jährigen Torhüter Benedikt Oschgan (Växjö) und dem 18-jährigen Stürmer Johannes Neumann (Rögle) debütierten heuer zwei weitere Talente in der SHL.
Die Philosophie
Das liegt auch an der Philosophie bei den schwedischen Profiklubs. Ex-Capitals-Coach Tommy Samuelsson, Meistertrainer bei Färjestad, erinnerte sich: „Ich habe jedes Jahr die besten Verteidiger aus dem Nachwuchs bekommen und nach einer Saison wurden sie von NHL-Teams gedraftet.“
Die Ausbildung in Schweden ist auf höchstem Niveau. Da es im Vergleich zu Kanada nicht die große Masse an Spielern gibt, wird mit den vorhandenen intensiv …read more
Source:: Kurier.at – Sport