Zwischen Rapid und den Shamrock Rovers gibt es verblüffende Parallelen. Vor über 20.000 Fans starten die Iren aber auch für Insider Stefan Schwab als klarer Außenseiter.
Im Jahr 1899 gegründet. Grün-weiß gewandet. In der Hauptstadt zu Hause. Der Verein mit den meisten Fans und dem höchsten Zuschauerschnitt. Rekordmeister. Ein Mitgliederverein. Ist in der Conference League noch ungeschlagen und in den Top-8 der Ligaphase zu finden.
Klingt nach Rapid? Trifft aber genauso gut auf den vierten Gegner der Hütteldorfer in der Conference League zu.
Die Shamrock Rovers sind der irische Zwilling der Rapidler. Oder der kleine Bruder, denn die Iren starten ab 21 Uhr (Canal+ live) als klarer Außenseiter vor mehr als 20.000 Rapid-Fans.
Rund 800 Anhänger reisen aus Dublin an, werden ihre Stimmen für das traditionelle irische Liedgut ölen und sorgen für den seltenen Anblick eines komplett grün-weiß gefärbten Stadions.
„Flutlicht, der späte Europacup-Termin – das ist für uns immer noch etwas ganz Besonderes“, freut sich Trainer Robert Klauß, der sein Team auf den vierten Sieg in Folge einschwört.
Auch ein Insider, der beide Teams gut kennt, rechnet mit einem Heimsieg.
Schwabs Erinnerung
Stefan Schwab hatte mit PAOK Saloniki die Rovers im Play-off zur Europa League als Gegner. Der langjährige Rapid-Kapitän rechnet mit einem ganz anderen Spiel für die Hütteldorfer als gegen die mit acht Mann tief verteidigenden Wattener beim enttäuschenden 0:0 am Tivoli.
„Shamrock will mitspielen. Das ist uns entgegengekommen, und so wird es auch bei Rapid sein. Weil sie zwar Qualität haben, aber nicht gewohnt sind, mit voller Intensität früh attackiert zu werden“, erklärt der Kapitän von PAOK im KURIER-Gespräch.
EPA / ROBERT PERRY
Stefan Schwab
Klauß bestätigt den unerwarteten Spielstil: „Sie wollen so spielen wie wir. Es ist überraschend, wenn man irischen Fußball von früher im Kopf hat. Sie spielen weder rustikal, noch sehr körperlich und auch nicht mit langen, hohen Bällen. Sie denken offensiv und wollen es mit Kurzpassspiel lösen.“
Das geht sich in der irischen Liga aus – Shamrock verpasste erst in der letzten Runde Anfang November den Titel. Und in der Conference League mit Siegen gegen Larne (Nordirland) und den New Saints (Wales).
Am Festland funktioniert es aber nicht mehr so oft. So siegte PAOK souverän mit 4:0 und 2:0. „Der Rapid-Stil wird ihnen Probleme bereiten“, kündigt Schwab an.
via REUTERS/TT NEWS AGENCY
Es könnte im unverhofften Spitzenspiel – Platz 4 gegen den Siebenten mit sieben Punkten – aber Geduld gefragt sein: Das früheste der sechs PAOK-Tore fiel Sekunden vor dem Pausenpfiff.
Festung Wien-West
„Wir unterschätzen keinen Gegner, wir wissen aber auch um unsere Heimstärke“, betont Lukas Grgic. In elf Heimspielen in der neuen Festung Wien-West gab es seit Saisonbeginn neun Siege und nur zwei Remis (gegen Braga und den LASK).
Außerdem müssen die Rovers einen Kaltstart hinkriegen: Nach drei Wochen ohne Pflichtspiel, Kurzurlaub für die Spieler und lediglich zwei Testspielen gegen Helsinki, wird es für die Kleeblätter (das ist die Übersetzung von „Shamrock“) nicht leicht, sofort aufzublühen.
GEPA pictures/ Philipp Brem
Grgic verrät als Antreiber und Lautsprecher im Team, dass Klauß am Montag länger als üblich das vergangene Spiel analysiert hat – um sicherzugehen, dass nicht noch ein 0:0 folgt: „Wir haben die Delle …read more
Source:: Kurier.at – Sport