
Sind die Anzüge der deutschen Springer nicht korrekt? Eine polnische Skisprung-Legende wittert Betrug.
Es war schon überraschend, dass Andreas Wellinger bei der WM in Trondheim Silber auf der Normalschanze holte. Denn: In dieser Saison waren die deutschen Adler über die längste Zeit nur hinterhergesprungen. Dann, plötzlich, wenn es um Medaillen geht, sind sie voll da. Platz 2 für Wellinger, dazu Rang 4 für Karl Geiger – das war das beste Resultat der DSV-Adler seit Monaten. Mit Abstand.
Aber: Ging da alles mit rechten Dingen zu? Nicht für das polnische Internet-Portel sport.pl. Dort wurde etwa Geigers Anzug als „monströs“ und der ganze Bewerb als „Witz“ bezeichnet.
Doch dem nicht genug, legte auch der Präsident des polnischen Verbandes nach. Dabei handelt es sich um Skisprung-Legende Adam Malysz. „Entweder haben wir immer noch Schlupflöcher im Reglement und einige Leute wissen, wie man die Regeln umgeht, oder ich weiß einfach nicht, was hier los ist“, sagte er der polnischen Zeitung Przeglad Sportowy. Malysz ist sich sicher: „Irgendetwas stimmt nicht, das ist mit bloßem Auge erkennbar. Das ist sehr merkwürdig.“
Dass die deutschen Spezialisten auf der kleinen Schanze, die im Weltcup nicht gesprungen wird, sind, ist für die Polen keine Option. Schon bei der letzten WM holten Wellinger und Geiger auf der Normalschanze Medaillen. Zudem soll Geiger zuletzt ausschließlich auf der Normalschanze in Oberstdorf trainiert haben.
Das deutsche Team weist die Anschuldigungen entschieden zurück, alle Anzüge werden vor den Wettkämpfen vom Skiweltverband FIS kontrolliert. Geiger: „Also ich hatte eine Inspektion und ich habe sie bestanden.“
Schummel-Vorwürfe sind bei den Springern jedoch nichts Neues. Bei der Vierschanzentournee etwa schossen die Norweger gegen die Österreicher. Das Ergebnis: Die ÖSV-Adler feierten einen Dreifach-Triumph.
In Trondheim geht es am Mittwoch mit dem Mixed-Bewerb weiter. Auf der Großschanze.
Source:: Kurier.at – Sport