Sicherheit im Sport: Jovialer als die Polizei erlaubt?

Sport

Am Sonntag diskutiert eine hochkarätig besetzte Runde – auch die FIFA ist dabei.

„Sicherheit im Sport“ Unter diesem Motto beginnt morgen im Stift Göttweig ein Forum, auf dessen Teilnehmerliste u. a. FIFA-Security-Director Helmut Spahn, Fußball-EM-Geschäftsführer Andreas Schär, IOC-Chef-Security Officer Aldric Ludescher und nationale Entscheidungsträger wie ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer, Sportaustria-Präsident Hans Niessl, Saalbachs Ski-WM-Ok-Chef Bartl Gensbichler plus Rapids Steffen Hofmann, Andreas Herzog und Marc Janko stehen. 

Nur: Wird all die Genannten die von der Skiweltmeisterin und Polizistin zur gefragten Moderatorin gewordene Alexandra Meissnitzer in Göttweig begrüßen können? Oder regnet’s Absagen, die nicht nur wetterbedingt sind? Zumal der Initiator des Forums, Günther Marek, 63, suspendiert wurde.

Noch bei der Fußball-EM und danach bei Olympia in Paris war der für den Sport im Innenministerium zuständige Beamte – in Kooperation mit ausländischen Behörden – für die Sicherheit von Österreichs Sportlern und Fans zuständig gewesen. Noch im August hatte – wie schon 2022 und 23 – der in Sportkreisen nicht unbeliebte, joviale Polizei-Jurist Promi-Gäste nach Göttweig einladen dürfen. Nur zehn Tage vor dem Forum und nur drei Wochen vor der Nationalratswahl musste er Büroschlüssel, Diensthandy, Dienstwaffe abgeben.

Die Suspendierung erfolgte aufgrund einer internen Revision. Ob Marek Opfer einer Polit-Intrige wurde oder er zugunsten seiner 88-köpfigen Polizei-Sportfamilie zu großzügig Spesen verursacht hatte – diese Frage kann nur die Bundesdisziplinarbehörde und niemand Außenstehender beantworten. Eine andere indes schon. Wenn nämlich die Sinnhaftigkeit polizeilicher Sportförderung angezweifelt wird, darf entgegengehalten werden

… dass Polizeisportler wie Conny Hütter, Johannes Strolz oder aktuell Lukas und Patrick Feurstein (in Südamerika) Skirennen gewinnen;

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… dass viele Polizeisportler nach Karriereende der Exekutive treu bleiben wie Frau Inspektor Ramona Siebenhofer oder Beachvolleyball-Vizeweltmeister Alexander Horst, der auch Streifendienst versieht und als solcher allein schon figürlich respekteinflößend wirkt;

… dass so manch Olympiasieg (z.B. Fritz Strobl) ohne Anstellungsverhältnis kaum möglich gewesen wäre;

Gleiches trifft auf Heeressportler zu. Auch sie sind unverzichtbar, gilt es international mitzuhalten. In Paris stellten Militärangehörige die Mehrheit des ÖOC-Aufgebots. Beim Zoll bedient man sich inzwischen eines ähnlichen Modells.

Wird die staatliche Unterstützung medial gepriesen, folgt im Netz sofort das Argument „Aber bitte net auf Kosten von uns Steuerzahlern“. Im Umkehrschluss freilich hieße dies, dass Professionalismus mit zeitintensivem täglichem Training bald nur noch für Sprösslinge reicher Eltern leistbar ist.

Für Athleten von Sparten, in denen’s konträr zu Tennis und Fußball nicht viel zu verdienen gibt, ist Sicherheit im Sport besonders wichtig. In ihrem Fall ist es auch die soziale.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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