
Zwei Steirer kämpfen am Mittwoch bei den French Open in Paris um den Einzug in die dritte Runde des zweiten Grand Slams des Jahres. Sebastian Ofner und Qualifikant Filip Misolic haben sich jeweils in vier Sätzen gegen Jan-Lennard Struff bzw. Bu Yunchaokete durchgesetzt. Nun bekommen es beide mit gesetzten Gegnern zu tun: Ofner hat den Russen Karen Chatschanow erst vergangene Woche in Genf geschlagen, Misolic spielt erstmals gegen den Kanadier Denis Shapovalov.
In Paris hatte Ofner vor zwei Jahren sein bisher einziges Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht und stand auch im Vorjahr in der dritten Runde. Da will der 29-Jährige aus Bruck an der Mur zum dritten Mal in Folge wieder hin. Noch vor einigen Monaten schien dies ein etwas utopischer Wunsch, war Ofner nach zwei Fersenoperationen im vergangenen Herbst doch erst Mitte März nach fast sieben Monaten Pause auf die Tour zurückgekehrt.
Nun hat sich der Steirer aber erstaunlich schnell wieder in seine alte Form gespielt. Sein „geschütztes Ranking“ verhalf ihm in den Hauptbewerb der French Open, doch seine Auftritte der vergangenen Wochen mit Siegen u.a. über Frances Tiafoe und Chatschanow sowie das Erreichen des Genf-Halbfinales zeigen: Ofner kann wieder im Konzert der Großen mitspielen.
Ofner: „Ich weiß, was auf mich zukommt“
Ofner erwartet nach seinem engen Drei-Satz-Erfolg über Chatschanow vergangene Woche im Viertelfinale von Genf ein ähnliches Match, nur eben über mögliche fünf Sätze. Nach seinem Auftaktsieg war Ofner guter Dinge. „Das war schon ein ganz gutes Level heute und bringt mir sicher viel, vor allem für das nächste Match.“ Chatschanow spiele ähnlich wie Struff. „Ich weiß, was auf mich zukommt und dass ich über die volle Distanz ready sein muss und 100 Prozent geben muss. Der ist schon lange auf diesem Niveau und wird nicht irgendwann einmal wegbrechen“, glaubt Ofner.
Der Schützling von Wolfgang Thiem bzw. Touringcoach Steve Rettl liebt die Bedingungen in Paris, vor allem wenn es wärmer ist. „Ich finde auch die Bälle super, es ist doch ein bisserl zügiger. Da passt das Feeling von den Schlägen.“ Dass er im Jahr nach dem Rücktritt von Dominic Thiem und trotz seiner Verletzungspause Österreichs Nummer 1 ist, stört Ofner gar nicht. „Ich habe kein Problem damit, dass ich sozusagen das Vorbild bin in Österreich.“
Misolic Außenseiter
Für Misolic ist die Ausgangslage gegen Shapovalov nicht ganz so gut. Allerdings hat der Kanadier, der aktuell im Ranking auf Platz 31 steht, auch schon bessere Tage gesehen. Der ehemalige Weltranglisten-10. hat zwar dieses Jahr schon das ATP-500-Turnier in Dallas auf Hartplatz gewonnen. Doch auf Sand hat der 26-Jährige in Monte Carlo, München und zuletzt Rom (gegen den Weltranglisten-154. Vilius Gaubas) jeweils zum Auftakt, in Madrid in Runde zwei verloren. Auch bei den French Open waren zwei Drittrunden-Teilnahmen in den vergangenen beiden Jahren seine beste Ausbeute.
Misolic sprach dennoch von einem „sehr, sehr schwierigen Gegner“, und empfindet es als Ehre, gegen den gebürtigen Israeli mit russischen Wurzeln zu spielen.
Source:: Kurier.at – Sport