Der Schweizer Verteidiger hört aus religiösen Gründen mit dem Fußballspielen auf. Samstags darf er nicht spielen.
Silvan Wallner, Verteidiger in Diensten von Fußball-Bundesligist Blau-Weiß Linz, beendet seine Karriere per sofort aus religiösen Gründen. Das gab der Verein am Sonntag, kurz vor dem Heimspiel gegen Red Bull Salzburg bekannt.
Der 23-jährige Schweizer war erst im September vom FC Zürich gekommen und absolvierte fünf Ligaspiele für die Oberösterreicher. Der Vertrag wurde vorzeitig aufgelöst, über die Modalitäten Stillschweigen vereinbart.
In einem vom Verein verbreiteten Statement erklärte Wallner, er sei „gläubiger Christ“ und wolle „Jesus Christus folgen. Der biblische Ruhetag ist mir dabei wichtig geworden. Für mich als Profi heißt dies, dass ich von nun an am Samstag nicht erwerbsmäßig Fußball spielen will. Es ist meine persönliche Überzeugung, zu der ich in den letzten Tagen gekommen bin.“
Zunächst hatte Wallner Sonderurlaub erhalten. „Silvan hat uns gebeten, dass er aktuell aus persönlichen Gründen nicht am Training teilnehmen will“, hatte Trainer Gerald Scheiblehner auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Salzburg bekanntgegeben.
Wallner kam erst im Sommer vom FC Zürich nach Linz. Der ehemalige U-21-Teamspieler der Schweiz war in der Bundesliga bislang fünf Mal für die Linzer im Einsatz. Brisanterweise immer an Samstagen.
Wallner stammt aus dem Nachwuchs des FC Zürich, für die Profis absolvierte er insgesamt 51 Partien und gehörte in der Saison 2021/2022 zum Meisterteam. Für die Schweizer U-21-Nationalmannschaft stand der Züricher noch im September gegen Albanien (1:2) auf dem Platz.
Wallners Rücktrittsentscheidung erinnert stark an einen anderen Schweizer, den ehemaligen Salzburg-Legionär und heutigen Zürich-Co-Trainer Johan Vonlanthen (38). Dieser ließ sich 2011 bei seinem Wechsel nach Kolumbien eine Klausel in seinen Vertrag einbauen, wonach er am Samstag keine Spiele bestreiten musste. Vonlanthen ist ebenfalls ein Anhänger der Siebenten-Tags-Adventisten. Er galt einst als eines der größten Talente in Europa, absolvierte zwischen 2006 und 2011 insgesamt 102 Spiele für Salzburg, bevor es ihn nach Kolumbien zog.
„Gott steht für mich an erster Stelle, danach kommen Familie und Arbeit. Ich lebe nach den zehn Geboten. Ein Gebot lautet: ,Am 7. Tage sollst du ruhen.‘ Der 7. Tag ist der Samstag. Das will ich befolgen. Gott bedeutet mir alles!“, sagte er damals in einem Interview.
Beispiel Alaba
Auch ÖFB-Star David Alaba gehört wie seine Familie zu den Siebenten-Tags-Adventisten. Sein Glaube lässt sich mit seiner Karriere, die ihn unter anderem zu vier Champions-League-Titeln führte, vereinen.
Bei Wallner scheint das nicht mehr gegeben. Wie sein Abgang von BW Linz formell abgehandelt wird, war am Samstag noch unklar. Sein Vertrag läuft bis Juni 2026.
Source:: Kurier.at – Sport