Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig liegen innerhalb von 1,3 Punkten. Der nächste Tourneesieger kommt aus Österreich.
Mehr als 800 Meter sind Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig bei dieser Vierschanzen-Tournee bisher jeweils durch die Luft gesegelt. Auf Augenhöhe und mit Respektabstand zur Konkurrenz.
Vor dem Finale in Bischofshofen trennen die drei österreichischen Überflieger läppische 1,3 Zähler – oder umgerechnet einige Zentimeter.
Nach drei Springen liegt Jan Hörl in etwa eine Skisprungschuhlänge (33 Zentimeter) hinter dem neuen Leader Stefan Kraft, der Kärntner Daniel Tschofenig weist als Dritter einen Rückstand von 72 Zentimeter auf.
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Die ÖSV-Trainer rutschten nach dem Dreifachsieg euphorisch den Aufsprunghügel hinunter
Man muss kein Prophet sein, dass der Tournee-Sieger erstmals seit 2015 wieder aus Österreich kommen wird. Es geht nur mehr darum, welchem der drei Weitenjäger am Dreikönigstag in Bischofshofen (16.30 Uhr, live ORF1) die Punktlandung auf dem obersten Treppchen gelingen wird.
„Mir wäre es ja am liebsten, wenn sie es aequo schaffen würden“, meint Chefcoach Andreas Widhölzl mit einem Augenzwinkern.
Magisch
Die Skisprungfans werden bei dieser Vierschanzentournee gerade Augenzeugen einer Machtdemonstration, wie sie dieser Sport in dieser Form selten einmal erlebt hat.
Die österreichischen Stars fliegen wie von einem anderen Stern, der Bewerb am Bergisel toppte mit dem emotionalen Dreifachsieg noch einmal die Galavorstellungen in Oberstdorf und in Garmisch.
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Stefan Kraft gewann das erste Mal am Bergisel
„Es gibt nichts Schöneres, als ein Heimspringen zu gewinnen“, jubelte Stefan Kraft, der in seiner erfolgreichen Karriere schon viele Feiertage erleben durfte.
Aber selten einmal ist der Salzburger so aus sich herausgegangen wie nach seinem Triumph in Innsbruck, seinem persönlichen Sehnsuchtsort. „Dieser Sieg ist etwas ganz Besonderes und zählt zu meinen Top-3-Momenten. Am Bergisel sollte man als Skispringer einmal gewonnen haben.“
Elektrisierend
Nirgends ist es so laut und elektrisierend wie im Hexenkessel in Innsbruck, auf keiner anderen Schanze kommen die Skispringer den Fans so nahe, nirgends können die Sieger so eine Show abziehen wie am Bergisel, der mit seinem Gegenhang den Helden eine perfekte Bühne bietet.
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Und da hüpften, jubelten und feierten sie am Samstag Seite an Seite, die drei österreichischen Überflieger, und saugten die einzigartigen Emotionen auf.
„Was hier abgeht, ist abartig, absolut genial“, sagte Tschofenig, der das Leadertrikot nach einem Springen an Kraft abgeben musste. „Ich bin stolz auf unser Team.“ Und Jan Hörl ergänzte: „Wir drei mögen uns alle gerne. Das wird jetzt ein spannendes Finale in Bischofshofen.“
Historisch
Diese 73. Vierschanzentournee hat längst eine historische Dimension angenommen: Mit acht von neun möglichen Podestplätzen für Österreich in den ersten drei Tourneebewerben; mit dem ersten Dreifachsieg am Bergisel seit einem halben Jahrhundert; mit der Aussicht auf den dritten ÖSV-Dreifacherfolg in der Gesamtwertung nach 1974/’75 und 2011/’12.
„Sie setzen gerade immer noch eines drauf“, sagt Cheftrainer Andreas Widhölzl, dem ebenfalls der Eintrag in die Geschichtsbücher winkt: Er wäre der Erste, der als Skispringer und Trainer die Tournee gewinnen könnte.
Unter Widhölzl haben Jan Hörl, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig ein neues Level erreicht, die drei treiben sich gegenseitig an und demonstrieren dabei eine Einigkeit, wie sie im österreichischen Skisprungteam nicht immer geherrscht hatte.
Wer am Ende in Bischofshofen …read more
Source:: Kurier.at – Sport