Warum ÖFB-Torschütze Romano Schmid nach dem EM-Spektakel traurig war

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Kurz vor der EM wurde der 24-Jährige zum zweiten Mal Papa. Der nächste Treffer gelang gegen die Niederlande. Nicht nur Ralf Rangnick ist von ihm begeistert.

Fußball-Österreich ist aus dem Häuschen. Die Bilder von den Toren des ÖFB-Teams bei dieser Europameisterschaft gehen um die Welt und elektrisieren.

Doch es sind die Geschichten, die man rundherum hört, die den Menschen umso mehr unter die Haut gehen. Etwa jene von Romano Schmid am Dienstag nach dem 3:2-Sieg gegen die Niederlande. „Ich vermisse meine Familie extrem“, sagte der 24-Jährige.

Kurz vor der EM war der Steirer vom Trainingslager in Windischgarsten abgereist, weil seine Frau in Graz die Geburt des zweiten gemeinsamen Kindes erwartete. Und jetzt, wo er in Berlin ist und die Fußballfans des Landes glücklich macht, kann er nicht bei seinen Liebsten sein.

„Meine Frau wird ein bisserl Unterstützung brauchen von mir, deshalb ist man als Papa auch traurig, wenn man seinen Sohn nicht kennenlernen kann in der Anfangsphase. Aber das werde ich nachholen. Sie geben mir auch die nötige Kraft, abzuliefern“, schüttete der junge Mann sein Herz aus.

APA/AFP/GABRIEL BOUYS / GABRIEL BOUYSKlare Antworten

Jenes Herz, das er zuvor auf dem Platz gelassen hatte und das er auch regelmäßig auf den Tisch legt, wenn man sich mit ihm unterhält. Wer mit ihm spricht, erhält klare Antworten. Wie etwa in den Katakomben des Olympiastadions, nachdem der Torschütze zur 2:1-Führung nach der Selbsteinschätzung seiner Leistung gefragt wurde. „Außergewöhnlich“, sagte der Steirer, der durchaus überraschend in die Startformation gerutscht war. „Ich bin dankbar, so eine Chance zu bekommen. Ich glaube, ich hab sie genützt. Ich hab gezeigt, dass man mit mir rechnen kann. Wenn man mich braucht, bin ich da.“

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Das soll dem Vernehmen nach schon immer so gewesen sein. „Je größer das Spiel, je prominenter der Gegner, umso stärker war auch Romano schon immer“, erinnert sich Hermann Stadler. Der Nachwuchs-Teamchef kennt Schmid schon seit dessen Zeit im U-15-Nationalteam. Umso weniger überrascht ist er, dass sein ehemaliger Schützling ausgerechnet bei der Europameisterschaft sein erstes Länderspieltor erzielt hat.

Romano Schmid sieht sich für große Spiele berufen. Doch wer glaubt, er würde sich nur in diesen ins Zeug legen, der irrt. „Er wollte in jedem Training und in jedem Spiel der Beste sein und immer nur auf der Zehnerposition spielen“, so Stadler. Und wenn er einmal nicht der Beste war? „Dann hat er schon auch motzen können.“

Romano Schmid steht für sich ein, wenn er sich nicht wertgeschätzt fühlt. Das hört man da wie dort von Wegbegleitern und es wurde auch kurz vor der EM augenscheinlich. Zwar mit einem Schmunzeln, aber doch ernst gemeint, erinnerte er in einer Journalistenrunde an – aus seiner Sicht – zu kritische Berichterstattung in der Vergangenheit. „Du bist 16, 17 Jahre und wirst nur kritisiert von einem Format. Wenn es dann nicht so läuft, natürlich fällt man dann einmal ab. Ich hab’ mich aber rausgekämpft, das sieht man“, sagte der offensive Mittelfeldspieler, der nicht als Vorzeigeprofi gilt, weil er keinen Tropfen Alkohol trinkt. Seit 2020 spielt er bei Werder Bremen, vergangene Saison ist er zum Leistungsträger geworden.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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