Warum ÖFB-Verteidiger Gernot Trauner gegen Polen in die Startelf rücken wird

Sport

Bei Feyenoord Rotterdam wird der Kapitän so sehr geschätzt, dass man ihm einen ehrenvollen Spitznamen verpasst hat. Wer ist Gernot Trauner?

Der Druck im Kessel steigt. Österreichs Team sollte am Freitag bei dieser Europameisterschaft zum ersten Mal anschreiben, wenn im Olympiastadion von Berlin Polen der Gegner ist. Anlass, viel zu verändern, wird Ralf Rangnick nicht sehen nach der 0:1-Niederlage am Montag gegen Frankreich. Ein Mann, der zuletzt als Joker ins Spiel gekommen ist, wird allerdings in der Startelf erwartet: Gernot Trauner.

Gründe dafür gibt es allerhand. Sei es sein Spielverständnis im Spielaufbau, den Mut zu vertikalen, raumgewinnenden Pässen, das gute Stellungsspiel oder seine Qualität bei Kopfbällen, sowohl defensive als auch offensiv.

Gernot Trauner bringt viel mit von dem, was einen modernen Innenverteidiger auszeichnet. Das hat man auch in den Niederlanden erkannt. Drei Jahre spielt der Oberösterreicher bereits bei Feyenoord Rotterdam. Der Transfer wurde zur Erfolgsgeschichte. Dem Meistertitel im Vorjahr folgte der Cupsieg in der vergangenen Saison.

Skepsis in Rotterdam

Seit einem Jahr ist Gernot Trauner Kapitän des Topklubs. Eine Entwicklung, die ihm zu Beginn in den Niederlanden nicht unbedingt zugetraut wurde. „Es waren eigentlich viele skeptisch“, erinnert sich Nicky van der Gijp, Feyenoord-Fan und Fußball-Podcaster in Rotterdam. „Er kam vom LASK, das ist jetzt kein großer Klub und er war schon 29 und er sieht eigentlich nicht aus wie ein Fußballer, sondern eher wie ein IT-Techniker, der vorbeikommt, um deinen Laptop zu reparieren“, erinnert sich der Mann, der kein Spiel seines Klubs verpasst. 

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Und das sei keinesfalls despektierlich gemeint. In der Tat unterscheidet sich Gernot Trauner in seinem Auftreten durchaus von einigen seiner Berufskollegen. Er kleidet sich unauffällig, ist nicht tätowiert und trägt eine Brille. Das allein macht den HAK-Maturanten nicht zu einem IT-Techniker, doch Gernot Trauner wirkt durchaus wie einer, der nachdenkt. Das tut er dem Vernehmen auch, bevor er den Mund aufmacht.

Kein großen Töne

Egal wo man hinhört, Gernot Trauner wird als ruhiger Typ beschrieben und als einer, der die Königsdisziplin des Leaderships beherrscht. Was dies bedeutet? Nicht viel reden, aber wenn, dann auf den Punkt. So sei er jedenfalls immer schon gewesen, sagt sein um zwei Jahre älterer Bruder Peter Trauner: „Er spuckt keine großen Töne, was er sagt, ist immer sehr überlegt.“

All diese Eigenschaften schätzt man offenbar auch bei Feyenoord, sagt Nicky van der Gijp: „Seine Mitspieler nennen ihn den ‚General‘, er war ein Leader seit dem ersten Tag.“ Noch mehr ist der Holländer aber von den fußballerischen Qualitäten des Feyenoord-Kapitäns angetan. „Ich habe selten einen Spieler gesehen, der so eine Ruhe am Ball hat.“

Auch dieses Attribut könnte dafür sprechen, dass Trauner gegen Polen beginnt. Dass dies im Nationalteam trotz der 32 Jahre mit erst zwölf Länderspielen noch nicht so oft der Fall war, hat durchaus Gründe. Jahrelang galt das Duo Dragovic/Hinteregger als gesetzt. Dazu wurde Trauner erst spät zum Innenverteidiger. „Er hat in der Jugend immer im offensiven Mittelfeld gespielt“, erinnert sich Bruder Peter. Mit der Zeit sei er weiter nach hinten gewandert, zunächst als Sechser vor die Abwehr und unter Trainer Oliver Glasner in Ried in die Innenverteidigung.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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