
Der Businessplan war lange Zeit die Grundlage für ein Unternehmen, er legt Geschäftsstrategie, Marktbedingungen und die finanziellen Vorhersagen dar. Das alles ist in die Zukunft gedacht, noch vor dem Echtbetrieb. Auch, um etwa Kapital für ein Start-up einzusammeln.
So ein Businessplan ist zwar faktenbasiert, bleibt aber trotzdem eine Annahme mit vielen Unbekannten. Was da drin steht, ist wie ein Bild der Zeit, in der der Plan entstanden ist – oft ist das Geschriebene auch schnell wieder überholt. Es gibt den Spruch, „kein Businessplan überlebt den ersten Kontakt mit dem Kunden“ – und er überlebt auch keine Marktveränderungen, Zoll-Neuheiten, überraschende Trends und Entwicklungen. Weil der Echtbetrieb nicht geprobt werden kann, sich vieles schnell verändert. Im Falle unserer Eisgeschäfte (siehe nächste Seite) sind es unvorhersehbare Wetterkapriolen, stark erhöhte Personalkosten, explodierende Rohstoffpreise (die Haselnüsse), die jeden Businessplan verpuffen lassen.
Das alles lässt den Businessplan insgesamt ziemlich alt wirken. Es ist sinnlos, in einer unplanbaren Welt an einem Planungsdokument festzuhalten. Unternehmer müssen heute vor allem flexibel sein, sich schnell auf neue Bedingungen einstellen und ihr Geschäft permanent justieren. Und noch kein Businessplan hat aus einer Idee ein funktionierendes Geschäftsmodell gemacht.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft