
Dem Einfamilienhaus ist die Ausstellung „Suburbia“ im AzW gewidmet. Über die Anfänge der Wohnform bis zu Beispielen für Umnutzungen.
Ein Einfamilienhaus am Stadtrand mit Garten, Pool und zwei Autos: Ausgehend von US-amerikanischen Vorstädten hat dieses Lebensideal des amerikanischen Traums von Freiheit und Sicherheit die Welt erobert. In Österreich gibt es rund 1,5 Millionen Einfamilienhäuser, der Traum vom Eigenheim im Speckgürtel ist längst nicht ausgeträumt.
Die Ausstellung „Suburbia“ im Architekturzentrum Wien (AzW) zeichnet die Geschichte dieses Wohnmodells nach und analysiert soziale wie ökologische Auswirkungen. Ein ruhiger, sicherer Ort für die Familie, naturnah und in einer menschenfreundlichen Umgebung: Das war die Idee dahinter.
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In Berwyn, eine Vorstadt von Chicago, wohnen 57.250 Menschen auf 10 km²
Die Kulturgeschichte des Einfamilienhauses nahm ihren Ursprung in den amerikanischen Wohnvierteln des frühen 19. Jahrhunderts. „Immer mehr Leute ziehen längst auch in Europa in Einfamilienhäuser in den Vorstädten“, berichtete Philipp Engel, der die Schau ursprünglich für das Zeitgenössische Kulturzentrum von Barcelona kuratiert hat. Kein Wunder, ist Barcelona doch eine der dicht bebautesten Städte Europas.
Das Einfamilienhaus sei weiterhin die beliebteste Wohnform hierzulande, sagt AzW-Direktorin Angelika Fitz. Laut einer aktuellen Studie der Boku hat sich der Anteil der zersiedelten Fläche zwischen 1975 und 2020 verfünffacht, durch Gewerbegebiete, Einkaufszentren und Wohnbauten.
Kurier/Jeff Mangione
Angelika Fitz, Direktorin des AzW
Die Nation der Häuselbauer sieht sich heute mit Zukunftsfragen konfrontiert. In die Jahre gekommene Häuser und Siedlungen prägen Teile des Landes. Aus diesem Grund zeigt die Ausstellung „Suburbia“ Lösungen, präsentiert 13 gelungene Beispiele für Umbauten, Umnutzung und Alternativen von Einfamilienhäusern. Zum Beispiel die Doppelgarage für Lieferwägen in Klagenfurt, die mit kleinem Vorbau von Winkler + Ruck Architekten zu einem Wohnhaus umgebaut wurde.
„Wir haben viele gute Beispiele gefunden, wie neues Leben in die Häuser kommen kann“, sagt Kuratorin Katharina Ritter. „Suburbia ist ein architektonisches Projekt für die Zukunft. Die Eigentümer haben zu wenig Geld, die Häuser zu erhalten“, sagt Angelika Fitz. „Wir zeigen in der Ausstellung, wie solche Projekte finanziert werden können.“ Die Ausstellung ist ab sofort bis 4. August zu sehen und täglich geöffnet. https://www.azw.at/
Source:: Kurier.at – Wirtschaft