EZB setzt Lockerungskurs fort: Leitzins sinkt auf 2,50 Prozent

Wirtschaft

Seit die Währungshüter Mitte 2024 auf einen Lockerungskurs umgeschwenkt waren, ist dies bereits die sechste Zinssenkung.

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt angesichts der abebbenden Inflation und mauen Konjunktur die Leitzinsen erneut. Der EZB-Rat um Notenbankchefin Christine Lagarde beschloss am Donnerstag, den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz um einen Viertelpunkt auf 2,50 Prozent nach unten zu setzen. Diesen erhalten Geldhäuser, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken. Er ist der Leitzins im Euroraum.

Seit die Währungshüter Mitte 2024 auf einen Lockerungskurs umgeschwenkt waren, ist dies bereits die sechste Zinssenkung. „Die Geldpolitik wird spürbar weniger restriktiv, da die Zinssenkungen die Aufnahme neuer Kredite für Unternehmen und private Haushalte günstiger machen und das Kreditwachstum anzieht“, erklärte die EZB zu ihrem weiteren Kurs.

Inflation im Februar gesunken

Die Inflation im Euroraum war im Februar auf 2,4 Prozent gesunken, nach 2,5 Prozent im Jänner. Das EZB-Ziel einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent rückt damit näher. Doch die anhaltend trübe Konjunktur bereitet Sorgen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Währungsraum legte von Oktober bis Dezember noch um magere 0,1 Prozent zum Vorquartal zu, nachdem im Sommerquartal noch ein Wachstum von 0,4 Prozent erreicht worden war. 

Ein Bremsklotz ist die anhaltende Wachstumsschwäche Deutschlands, der größten Volkswirtschaft im Euroraum. Der Ausblick ist für die EZB von zunehmender Unsicherheit geprägt, unter anderem wegen des Hin-und-Her im Handelskonflikt mit den USA. Dies veranlasst Unternehmen dazu, sich mit Investitionen zurückzuhalten. Auf der anderen Seite könnten eine militärische Aufrüstung in Europa und ein in Deutschland geplantes riesiges Finanzpaket das Wachstum bald kräftig ankurbeln.

  Wie Marktführer Vöslauer auf seine neuen Getränkesorten kommt

Die Debatte unter den Währungshütern über den weiteren Kurs dürfte daher in den nächsten Monaten kontroverser geführt werden. Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel hatte unlängst dafür plädiert, über eine Pause oder einen Stopp des Zinssenkungskurses anzufangen nachzudenken. Volkswirte der EZB hatten in einem Aufsatz das neutrale Zinsniveau, das die Wirtschaft weder bremst noch anheizt, in einer Spanne zwischen 1,75 und 2,25 Prozent verortet. Dieses Niveau rückt nun immer näher. 

…read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.