Hochzeitsplanerin: „Gäste müssen mit Kosten von 600 bis 3.000 Euro rechnen“

Wirtschaft

Hochzeitsplanerin Brigitte Truppe-Bürger spricht klare Fakten, was Hochzeiten wirklich kosten – den Brautpaaren und Gästen.

Seit 20 Jahren ist die Kärntner Hochzeitsplanerin Brigitte Truppe-Bürger im Event-Geschäft, seit 2010 organisiert sie als „Mrs. perfect“ stilvolle Hochzeiten, aus denen unbezahlbare Erinnerungen entstehen. Sie war dabei, als die Preise in der Branche plötzlich explodierten, aber auch Brautpaare sie zu Tränen rührten. Sie berichtet, mit welchen Kosten Brautpaare und Gäste rechnen sollten und wie sie zu Paaren steht, die vielleicht nur für die schönen Bilder, aber nicht für die Liebe heiraten.

KURIER: Sie sind seit 20 Jahren im Event-Geschäft. Wie hat sich unsere Vorstellung von wichtigen Feierlichkeiten gewandelt in dieser Zeit?

Brigitte Truppe-Bürger: Feste hat man immer schon gefeiert, die Frage ist nur in welchem Umfang. Mittlerweile zelebriert man nicht nur Hochzeiten, sondern auch Geburtstage oder Jubiläen groß. Die Feierkultur hat sehr stark zugenommen, wie es auch vor 20 Jahren der Fall war. Dazwischen wollte man es eher klein halten, sich mit jedem Gast noch unterhalten können.

Dass Feste heute so opulent gefeiert werden – woher kommt das?

Das ist schon der amerikanische Trend, dort sind Hochzeiten teilweise so durchgeplant, dass man denken könnte, sie wären fake. Pinterest, Instagram und TikTok zeigen uns wiederum, wie schön und opulent man feiern kann. Das sind Rollenbilder, die jetzt auch die Europäer aufnehmen, da haben die Sozialen Medien viel bewegt. Ich erlebe viele Pärchen, die im mittleren Feld verdienen, aber so wie auf diesen Bildern heiraten wollen.

Übernehmen sich die Pärchen da nicht?

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Nicht alles, was einem gefällt, lässt sich auch umsetzen, so ehrlich muss man sein. Viele haben Drei-Tages-Hochzeiten, manche sogar fünf Tage. Da muss man wissen, dass man pro Tag zwischen 20.000 und 30.000 Euro Budget braucht.

Wie viel geben Ihre Brautpaare für die Hochzeit aus?

Ab 30.000 Euro. Früher ist man auch mit 15.000 durchgekommen, aber das ist wirklich lange her. Da war alles im Preisgefüge günstiger. Allein bei den Drucksorten haben wir Angebote bis zu 10.000 Euro. Für Einladungen, Tischkärtchen, Hochzeitsprogramm und so weiter.

Wann kam es zu diesem Preisschub?

Das kann ich Ihnen ganz genau sagen – der Sprung war zwischen 2014 und 2015. Damals habe ich eine große Hochzeit in Rovinj (Kroatien, Anm.) geplant und gemerkt, wie die Getränkepreise auf einmal anziehen. Auch 2017 war wie 2014 ein starkes Hochzeitsjahr. Ich hatte acht bis zehn Hochzeiten pro Saison und das ist wirklich viel. Da habe ich gemerkt, wie die Preise in die Höhe geschnellt sind. Es war irre.

Waren die vergangenen Jahre weniger drastisch?

Das große Problem waren die vielen Verschiebungen durch die Pandemie. Man hat keine Termine mehr bekommen, Locations haben deshalb zu pokern begonnen und geschaut: Wer gibt mir mehr? Das war schon eklatant und teilweise unverschämt. Manche Pärchen haben deshalb um ein weiteres Jahr verschoben und es gibt mittlerweile den Trend, Hochzeiten unter der Woche zu feiern oder am Sonntag und Montag.

Mathias Taxer Fotografie

Truppe-Bürger ist die Hochzeitsplanerin „Mrs. perfect“

Wie hoch fallen die Pro-Gast-Kosten aus?

Meine Hochzeiten sind meist zweitägig, es gibt kaum noch jemanden, der nur einen Tag heiratet, weil das Standesamt oft separat ist. Aber 150 Euro pro Gast ist schon im …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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