Immobilienbranche in Not: Lange Wartezeit auf Baugenehmigung verzögert Neubau

Wirtschaft

Viele Immobilienbetriebe kämpfen mit wirtschaftlichen Unsicherheiten. Der Fachverband kritisiert langwierige Baugenehmigungsverfahren.

Der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer schlägt Alarm. „Wir haben Bedenken, dass es der Branche nicht so gut geht, wie es ihr gehen sollte“, sagt Obmann Gerald Gollenz. Er bezieht sich damit auf Makler, Bauträger und Hausverwalter. „Alle drei Berufsgruppen verzeichnen Einkommensrückgänge“, sagt Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien.

Maßnahmen gegen den rückläufigen Neubau

Daher fordert der Verband Maßnahmen, um den rückläufigen Wohnungsneubau anzukurbeln. Denn für 2025 und 2026 ist ein massiver Einbruch im Neubau in Sicht. „In Niederösterreich werden 2025 erstmals weniger neue Wohneinheiten auf den Markt kommen, als Haushalte gegründet werden. Wir brauchen Absicherungsmaßnahmen, damit die Situation nicht kippt“, fordert der niederösterreichische Fachverbandsobmann Johannes Wild.

Konkret geht es dabei einerseits um eine Entbürokratisierung der Auflagen und Normen, die Bauträger bei der Errichtung von Wohnungen einhalten müssen. Andererseits geht es um die Beschleunigung von Baugenehmigungsverfahren für Neu- und Umbauten. Denn mit den aktuellen Regelungen würden die ohnehin schon ausgedehnten Fristen in vielen Fällen überstrapaziert, was zur Verzögerung von vielen Projekten führt.

Die Fristen bei den Bauverfahren sind laut Fachverbandsobmann Gerald Gollenz zu lange. Er verweist auf einen Grazer Kollegen, der seit vier Jahren auf einen Bebauungsplan wartet. Das kostet nicht nur Nerven, sondern treibt auch die Kosten in die Höhe. Der Grazer Immobilienentwickler will nun wegen überlanger Verfahren eine Klage gegen die Stadt Graz einbringen. Er hat bereits vor Jahren vor dem Verwaltungsgericht Recht bekommen. Noch vor Weihnachten soll die Schadenersatzklage gegen die Stadt eingebracht werden.

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Branche fordert Sanierungsturbo 

Es braucht daher Maßnahmen, damit die Betriebe ihre Leistungen erbringen können, da es in allen drei Berufsgruppen der Branche Einkommensrückgänge und wirtschaftliche Unsicherheiten gibt. Deshalb hat der Fachverband einen Forderungskatalog an die nächste Regierung formuliert. „Wir brauchen einen Sanierungsturbo“, betont Michael Pisecky. Konkret geht es unter anderem um gesetzliche Regelungen für die thermische Sanierung von Mehrfamilienhäusern sowie steuerliche Anreize, damit in die Häuser investiert wird.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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