Innsbruck: Studieren mit Blick auf die Nordkette

Wirtschaft

Leben und Freiheit waren Werte, für welche die ungarische Philosophin Ágnes Heller Zeit ihres Lebens einstand. Der nach ihr benannte Universitätsneubau in Innsbruck soll diesem Vorbild folgen.

2017 konnte das Wiener Architekturbüro mohr niklas architekten die Ausschreibung des Realisierungswettbewerbs für ein neues Multifunktionsgebäude für die Uni Innsbruck für sich entscheiden. Ende 2023 ging das Ágnes-Heller-Haus in Betrieb. Auf rund 13.000 m² finden die Studierenden neben Audimax mit 600 Sitzplätzen und Blick auf die Nordkette, einem großen Hörsaal mit 200 Sitzplätzen auch ein Museum, eine öffentliche Mensa, Bibliothek, Büro- und Seminarräume sowie Lese- und Lernzonen. 
„Das Gebäude versammelt zuvor über die Stadt verstreute Einrichtungen wieder an einem zentralen Ort“, so die Architekten, „es definiert mit dem Park den Campusgedanken rund um die 1924 eröffnete Hauptuniversität neu. Am Abend ist dieser Bereich des Inns der Treffpunkt der jungen Leute.“ Die Öffnung zur Stadt hin und die Komprimierung des Baukörpers zugunsten großzügiger, frei zugänglicher Grünflächen bilden zwei Kernaspekte des markanten Entwurfs.

David Schreyer

Das Atrium schafft Raum für Begegnungen

Innsbrucker Arkaden als Vorbild

Formal prägt das Haus eine Neuinterpretation der Innsbrucker Arkaden und spannt laut Günter Mohr und Markus Niklas einen gestalterischen Bogen zwischen der Kleinteiligkeit seiner Nutzungen und der Großzügigkeit der Stadt. Diese zeigt sich in der gestalterischen Ausformulierung des Haupteingangs und in der Neudefinition des Christoph-Probst-Platzes als Campusmittelpunkt. 
Während das Ágnes-Heller-Haus selbst einen neuen städtebaulichen Mittelpunkt bilden soll, senkt sich die frei zugängliche, offene Campuswiese über eine Grüntreppe zu den Hörsälen im Untergeschoß ab und gibt so den Blick auf die gegenüberliegenden Gipfel frei. Der Innenraum besticht mit einem großzügigen, lichtdurchfluteten Atrium, das Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Nutzungszonen und Ebenen eröffnet. Während sich das studentische Lernen eher nach innen konzentriert, orientieren sich die Büros nach außen, bieten Ausblicke über die Stadt.

  Millionenpleite eines bekannten Haustechnik-Unternehmens

David Schreyer

Das von Peter Sandbichler gestaltete Portal ist ein Projekt von BIG ART

Ein einladendes Zeichen setzen – das ist dem Künstler Peter Sandbichler mit seinem „Portal“ für das Ágnes-Heller-Haus gelungen. Der Sieger des künstlerischen Wettbewerbs BIG ART überzeugt mit dem Konzept einer starken plastischen Geste in Form einer 120 m² großen skulpturalen Intervention. Die Arbeit bezieht sich auf die „Parquet Deformation“ des Physikers Douglas R. Hofstadter und thematisiert die Relation von Sehen und Wahrnehmen als Grundlage wissenschaftlichen Denkens.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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