OMV-Aktionär riss junge Klimaaktivistin an den Haaren

Wirtschaft

OMV-Kleinaktionäre verstehen keinen Spaß. Brutal reagierten einige Shareholder auf der Hauptversammlung von Österreichs größtem Industrieunternehmen auf die Proteste junger Klimaschützer. Akkurat während Alfred Stern am Dienstag am Podium über die Klimaziele des teilstaatlichen Energie- und Chemiekonzerns referierte, unterbrachen einige junge Aktivisten in den Zuhörer-Reihen die Präsentation des OMV-Chefs. Mit lauten Zwischenrufen und dem Wacheln von kleinen Transparenten.

Aufsichtsratsvorsitzender Lutz Feldmann ersuchte um Ruhe und verwies auf die spätere Fragerunde, erfolglos. Die protestierenden Klimaschützer hatten allerdings nicht mit der Wut einiger Aktionäre gerechnet. Im anschließenden Handgemenge riss ein erboster, älterer Aktionär eine junge Aktivistin unter dem Applaus seiner Shareholder-Kollegen sogar kräftig an den Haaren, der KURIER beobachtete die unschöne Szene.

Er verstehe es, wenn es die Aktionäre jucke, die Aktivisten selbst aus dem Saal zu entfernen, aber man solle dies doch dem Saaldienst überlassen, sagte Feldmann. Einige der Aktivisten gingen trotzdem nicht freiwillig, sie wurden von der Security aus dem Saal getragen. Im und vor dem Wiener Messegebäude war ein größeres Polizeiaufgebot präsent.

„Neptun Deep“

An den Protesten hatten sich Attac Österreich, Greenpeace Rumänien und System Chance beteiligt. Die Umweltschützer kritisieren die Öl- und Gasprojekte der OMV, vor allem „Neptun Deep“ vor Rumänien im Schwarzen Meer, Europas größtes Gasförderprojekt. Der OMV-Partner Romgaz, der staatliche Gaskonzern Rumäniens, hat Greenpeace geklagt. Mit dem vier Milliarden Euro großen Förderprojekt soll Rumänien Europas größte Gasproduzent werden. 

„Wer die Klimakrise verdrängt, lässt räumen – und wer nur an Rendite denkt, klatscht Beifall, wenn Gewalt angewendet wird“, sagte Attac-Sprecherin Francesca O’Brien. 

  Fünfter Anlauf für den Elektro-Kollektivvertrag

Stern betonte die Bemühungen der OMV in Sachen Nachhaltigkeit und Transformation und dass der Konzern bis 2050 CO2-neutral sein werde.

Nachdem im Saal wieder Ruhe eingekehrt war, verdrückten sich die meisten Aktionäre bald zum Mittagsbuffet der Firma Gerstner.  

andrea.hodoschek@kurier.at

…read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.