Pleiteschock bei KTM: Motorradbauer hat bis zu 2,1 Milliarden Euro Schulden

Wirtschaft

Die KTM-Gruppe hat heute drei Sanierungsanträge beim Landesgericht Ried eingebracht. 3700 Mitarbeiter sind betroffen.

„Wir bei der KTM bauen mit viel Einsatz sowie voller Hingabe und höchstem Fokus Motorräder, die ihre jeweiligen Klassen dominieren. Wir sind überzeugt davon, dass die beeindruckenden Zahlen und Fakten, die wir vorweisen können, das Resultat harter Arbeit und ein Zeugnis unseres Erfolgs sind – nicht nur der Grund unserer Geschäftstätigkeit“, heißt es auf der KTM-Homepage.

Doch der Erfolg hat sich in letzter Zeit nicht eingestellt. Im Gegenteil: Die KTM AG und ihre Tochterfirmen KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH mit Sitz in Mattighofen haben heute, Freitag, beim Landesgericht Ried im Innkreis Anträge auf Einleitung von Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eingebracht. Insgesamt sind 3700 Mitarbeiter betroffen.

„Die KTM AG mit Sitz in Mattighofen produziert und entwickelt rennsporttaugliche Offroad- und Street-Motorräder.Die KTM AG hält unter anderem Anteile an den Vertriebsgesellschaften KTM Sportmotorcycle GmbH, Husqvarna Moblility GmbH, WP Suspension GmbH und GASGAS GmbH“, heißt es auf der Firmen-Homepage. Die KTM-Gruppe (Pierer Mobility) ist der größte Motorrad-Hersteller in Europa und setzte zuletzt 2,5 Milliarden Euro um.

Schulden und Vermögen

Laut Creditreform betragen die Schulden der KTM AG laut Creditreform im Liquidationsfall rund 2,149 Milliarden Euro. Das setzt sich aus 1,824 Millionen Euro unbesicherten Verbindlichkeiten zusammen, zu denen im Zerschlagungsfall noch 325,393 Millionen Euro dazukommen. Die Aktiva betragen zu Liquidationswerten 316,872 Millionen Euro.

Die Insolvenzursachen

Laut den Sanierungsnträgen wird die nunmehrige Insolvenz auf folgende Ursachen zurückgeführt: In der Corona-Krise kam es zu einem starken Umsatz aus Verkäufen an entrene Vertragshändler. Daraufhin habe KTM die Produktion laufend gesteigert. Dia die Verkäufe an die Endkunden nicht im selben Ausmaß gesteigert werden konnten, kam es zu einem angepannt hohen Händlerlagerbestand. Der Überbestand an Motorräder liegt bei rund 130.000 Stück. Auch das Marktumfeld auf den wichtigen US-Markt war schwieirg. Die Nachfrage ging zurück und aufgrund der hohen Produktionskosten in Österreich verlor man an Wettbewerbsfähigkeit.

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Bei der Prüfung einer außergerichtlichen Sanierung im November 2024 hat sich herausgestellt, dass KTM 650 Millionen Euro fresh money benötigt. „Da die notwendigen Maßnahmen und Beiträge nach den mit wesentlichen Stakeholdern geführten Gespräche nicht erfolgversprechend in der zur Verfügung stehenden Frist entsprechend rechtssicher umsetzbar waren, sah sich der Vorstand zur gegenständlichen Antragstellung gezwungen“, heißt es im Antrag.

KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH

Die Firma KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH hat heute am Landesgericht Ried einen Eigenantrag auf Eröffnung das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung gestellt. bestätigt Iris Scharitzer von Creditreform dem KURIER.

„Das Unternehmen wurde 2021 gegründet und beschäftigt sich mit der Entwicklung von motorisierten Freizeitgeräten (Power Sports), Ingenieurdienstleistungen und Projektmanagement, sowie die Beteiligung an Unternehmen zu Entwicklung von solchen Geräten. Dabei ist KTM AG Hauptkunde der Antragstellerin“, heißt es weiters. „Die Insolvenzursache liegt im Scheitern der Sanierungsbemühungen der KTM AG, wodurch auch für die Schuldnerin, deren Forschungs- und Entwicklungsarbeit nahezu ausschließlich für die KTM AG erfolgt, keine positive Fortführungsperspektive besteht.“

Schulden und Vermögen

Es sind rund 570 Gläubiger und 765 Arbeitnehmer betroffen. Die Aktiva betragen zu Liquidationswerten rund 19,9 Millionen Euro, die Passiva rund 118,4 Millionen Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 30% …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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