Sommertourismus in den Alpen: Was die Bergbahnen für 2025 planen

Wirtschaft

Die Sommersaison läuft in den meisten Bergregionen Österreichs Anfang Juni an. Und die Erwartungen für die kommenden Monate sind positiv: Einer internen Befragung unter den Seilbahnbetreibern zufolge rechnet die heimische Branche 2025 mit einer „guten Entwicklung“.

Bereits jetzt seien die Sommermonate besser gebucht als zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr, so Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Vor allem bei Gästen aus dem Inland, aus Deutschland und aus den Niederlanden seien die heimischen Berge ein beliebtes Ziel.

Auch Besucher aus dem arabischen Raum schätzen bereits seit einigen Jahren das milde Klima im Sommer. Und auch Amerikaner und Asiaten reisen mittlerweile nicht mehr nur in die österreichischen Städte, sondern vermehrt in die ländlichen Regionen.

Sommer macht 15 Prozent des Umsatzes aus

Dass die Sommersaison auf den Bergen beliebter wird, zeigt sich aber in den Umsatzzahlen der Seilbahnen bisher nicht. Zwar ist der Gesamtumsatz in den letzten Jahren gestiegen, aber der Anteil, den die Sommertouristen ausmachen, liegt stabil bei 15 Prozent. 

Franz Hörl, Obmann des Seilbahn-Fachverbands in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), wünscht sich, dass der Sommer stärker wird. Für ihn wäre ein Anteil von „20 Prozent oder mehr machbar“. Wie gut der Sommer aber läuft, hänge von der Höhenlage und damit verbunden mit der Länge der Saison ab.

Die heimischen Bergbahnen versuchen sich verstärkt auf die wachsenden Ansprüche der Touristen einzustellen. „Heutzutage geht es für uns nicht mehr nur um die Beförderung in Richtung Gipfel, sondern ein Bergurlaub muss ein Erlebnis sein“, sagt Hörl. 

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Kunstwanderung, Waldbaden und Bogenschießen

So reichen mittlerweile nicht mehr nur die frische Luft, das Panorama und die Erholung in der Höhe aus, sondern es braucht zusätzlich diverse Aktivitäten, die die Tourismusbranche in den Bergregionen anbietet. Das Angebot geht vom Kunst-Wanderweg in Bad Gastein über das Downhill-Mountainbiken am Semmering oder Bogenschießen auf der Turracher Höhe bis hin zum Waldbaden in Leogang.

Die Erlebnisse sollen nicht nur mehr Menschen in die Berge locken, sondern Besucherströme auch über den ganzen Tag und den ganzen Berg verteilen, erklärt Kornel Grundner, Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen. So soll sichergestellt werden, dass die Idylle der Landschaft nicht durch Menschenmassen getrübt wird.

Für einen erfolgreiche Saison abseits vom Winter ist auch die Gastronomie am Berg unabdingbar. Tourismus gehe auch mit Kulinarik einher, geschlossene Hütten seien für viele Gäste ein No-Go. 

Grundner sieht dabei aber keine große Schwierigkeit. „Wir haben es in unserer Region geschafft, dass während der Saisonen immer eine Hütte für unsere Gäste geöffnet ist.“ Auch Nachwuchsprobleme gäbe es in Leogang nicht, er könne jedoch nicht für andere Gegenden sprechen.

Hotelvereinigung mit deutlich düsterer Stimmung

Der Optimismus der eigenen Branche steht Hörl zufolge in keinem Widerspruch zum kürzlich veröffentlichten Tourismusbarometer des Beratungsunternehmens Deloitte und der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV). Diese Befragung verortete unter den Touristikern eine deutlich verschlechterte Stimmung. 

Die ÖHV habe aber nur die internen Kostenentwicklungen der Hotels betrachtet. Dort werde es aufgrund von Energiepreisen und Lohnerhöhungen schwierig, profitabel zu arbeiten, stimmte Hörl dem Ergebnis des Barometers zu. Auch die ÖHV sah einen Aufschwung bei den Gästezahlen.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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