Spannend: Was vernetzte Autos künftig können müssen

Wirtschaft

Der Verkehrsspezialist Kapsch TrafficCom hat große Pläne und spannende Aufträge gewonnen.

Der börsennotierte Maut- und Verkehrsmanagement-Spezialist Kapsch TrafficCom (4.000 Mitarbeiter) behält sein Tempo bei.

Im Vorjahr ist der Umsatz leicht auf 538,8 Millionen Euro gesunken, aber das EBIT kletterte – aufgrund einer Abschlagszahlung aus Deutschland wegen des dort gescheiterten Mautprojekts – auf 70,5 Millionen Euro. 

„Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr eine Reihe von großen Projekterfolgen gehabt, der Auftragseingang hat sich praktisch auf 734 Millionen Euro verdoppelt“, sagt Konzern-Chef Georg Kapsch. Vor allem die Region EMEA, sprich Europa, Naher Osten und Afrika sei stark gewachsen. In der Schweiz wurde ein Auftrag für ein Maut-Kontrollsystem und als Mautservice-Provider gewonnen.

Kommunikation mit Infrastruktur

„In Deutschland haben wir einen Auftrag für vernetzte Fahrzeuge auf der Autobahn gewonnen, wo wir die Informationen ins Fahrzeug bringen zum Beispiel über Gefahrenstellen“, sagt Kapsch. „Ein vernetztes Fahrzeug muss mit der Infrastruktur und Infrastrukturbetreiber kommunizieren können.“ Ein Zukunftsmarkt sei auch Latein-Amerika. In Brasilien wurde der Auftrag für ein Free-Flow-Mautsystem auf der Autobahn zwischen São Paulo und Rio an Land gezogen.

„Die geschäftlichen Risiken hängen primär von politischen Entscheidungen ab“, sagt Kapsch. „Was entscheidet die EU in Bezug auf die Freigabe von Daten.“ 

Fahrzeug-Industrie muss nachziehen

Während in Nordamerika die 5G-Technologie genutzt werden soll, ist es in der EU die WLAN-Technologie.

„In Nordamerika gibt es keine Standardisierung für das vernetzte Fahrzeug. In Europa gibt es eine, aber die Autohersteller sind hier noch vorsichtig und noch nicht einig, auf welche Technologie sie setzen sollen“, sagt Kapsch. „In Europa wird der Standard nun ausgerollt, die Fahrzeugindustrie wird nachziehen müssen.“

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Technische Plattform

Laut Kapsch haben die Fahrzeughersteller geglaubt, sie kommen ohne Infrastruktur aus und machen alles mit der Sensorik im Fahrzeug. „Sie haben aber mittlerweile festgestellt, das funktioniert so nicht“, sagt Kapsch. „Die beste Technik kann nicht ums Eck schauen. Auf der Autobahn ist es etwas einfacher.“

Kapsch TrafficCom fokussiert sich dabei auf jene technische Plattform, auf der die Daten aus dem vernetzten Fahrzeug und der Infrastruktur zusammenlaufen sollen.

Der Datenaustausch

Dieser Datenaustausch soll die Sicherheit des Fahrzeugs erhöhen, den Fahrer über den Verkehrszustand informieren und Daten aus dem Fahrzeug an eine Zentrale liefern. „Die rechnet eine Simulation über die nächsten 15 bis 45 Minuten, wie sich der Verkehr entwickeln wird“, sagt er. „Und wird dann in urbanen Bereichen adaptiv die Ampeln steuern.“

Er meint, dass vernetzte Fahrzeuge nicht vor 2030 zu kommerziellen Cash Cows werden. Kapsch: „Wer jetzt nicht investiert, ist dann auch nicht dabei, wenn das Geschäftsmodell abhebt.“

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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