Von Asphalt zu Grünraum: Entsiegelungen im Alpenraum prämiert

Wirtschaft

Böden entsiegeln und aufwerten: Drei Projekte wurden mit dem „Ground:breaker Award“ ausgezeichnet.

Fruchtbare, artenreiche Böden gehören zu den wichtigsten Ressourcen. Nur auf solchen Böden können Nahrungsmittel angebaut werden, sie speichern Wasser und kühlen. Doch allzu oft werden Äcker versiegelt, weil Wohnraum gebraucht wird, Gewerbeflächen und Handelsimmobilien entstehen. 

Dass es einen Versiegelungstopp braucht, ist in der Bevölkerung angekommen. Dass auch die Politik erkennt, dass die Zeit für großräumige Stadtplanung auf der grünen Wiese vorbei ist, zeigt der neue Wiener Stadtentwicklungsplan 2035, der vor Kurzem vorgestellt wurde: Wien will mit den bisher definierten Stadterweiterungsgebieten auskommen, es sollen keine neuen hinzukommen.

Christine Murer

Der Parkplatz in der  Schweiz  wurde  von Asphalt befreit und in ein  Naturparadies verwandelt

Projekte, die entsiegeln statt versiegeln, zeichnet der von CIPRA alpenweit ausgeschriebenen Groundbreaker Award aus. Ziel des Wettbewerbes war es, gute Praxisbeispiele für Maßnahmen zur Entsiegelung und Bodenverbesserung im Alpenraum zu sammeln. Anhand von Kriterien wie Biodiversität, Klimawandelanpassung und Soziales wählte eine Fachjury aus insgesamt 45 Einreichungen die drei besten aus.

Der erste Platz ging an eine private Initiative in der Schweiz, die einen Parkplatz entsiegelt und auf der Fläche einen Naturgarten erschaffen hat. Familie Murer aus Hubersdorf hat einen 600 m² großen, Parkplatz in ein Naturparadies verwandelt. Ein Bagger entfernte den Asphalt, die Familie legte einen Naturgarten an – mit einem großen Teich, heimischen Gehölzen und diversen Kleinbiotopen.

Verein Bodenfreiheit

Beim  Projekt des Vereins Bodenfreiheit in Lochau/ Österreich, wurde  eine verdichtete Fläche begrünt. Der Boden kann nun wieder Wasser aufnehmen.  

  "Man zahlt beim Arzt noch immer auf Rechnung oder bar"

Der Garten bietet einen Lebensraum für Amphibien, Insekten und Vögel. Das zweitplatzierte Projekt des Vereins Bodenfreiheit in Lochau, Vorarlberg, begrünte eine durch Bauarbeiten verdichtete Fläche von 635 m² in einem Wohngebiet. Dabei halfen „Heukartoffeln“, eine Methode der Permakultur: Kartoffeln werden mit Heu bedeckt, wachsen im Dunkeln, wurzeln tief und lockern so den Boden. Ein Bagger entfernte ehemalige Baustellentrassen, hier wachsen nun heimische Obstbäume.

Stadtgemeinde Bruneck

Der ehemalige Busbahnhof in Bruneck, Italien, wurde entsiegelt. Entstanden ist auf der neu gewonnenen Fläche ein Biodiversitätspark 

Das drittplatzierte Projekt der Stadtgemeinde Bruneck in Italien entsiegelte einen 1.800 m² großen ehemaligen Busbahnhof. Die Asphaltwüste wurde zu einer Oase der Erholung: mit Pergola, Trinkbrunnen, Natursteinmauer, Spazierweg. Statt herkömmlichem Rasen bieten mehrjährige Pflanzen und Stauden einen Lebensraum für Kleintiere.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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