Warum es DAX und ATX so blendend geht

Wirtschaft

Seit Jahresbeginn geht es mit den Kursen in Europa stärker bergauf als in den USA.

Aktien aus den USA, und hier insbesondere Technologiewerte, waren im Vorjahr das Maß aller Dinge. Doch heuer scheint sich – zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt – der Wind zu drehen. Während Dow Jones und Nasdaq bis Mitte Februar rund vier Prozent Zuwachs verzeichnen konnten, stehen Europas Märkte besser da. Beim Frankfurter DAX etwa sind es bereits 12 Prozent, ähnlich viel im Durchschnitt des Euroraums. 

Beim deutschen Leitindex gibt es eine Besonderheit zu beachten: Im Gegensatz zu den meisten anderen Indizes werden Dividendenzahlungen mit hineingerechnet. Das ergibt im Vergleich eine deutlich bessere Performance. Ohne Berücksichtigung von Dividenden hätte der DAX seit Anfang 2000 statt um rund 160 Prozent nur um 30 Prozent zugelegt. 

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Da allerdings das Jahr noch jung ist und die meisten Dividendenzahlungen noch nicht erfolgt sind (ausgenommen Infineon sowie Siemens, Siemens Energy und Healthineers), ist das aktuelle Kursplus noch relativ gut vergleichbar mit anderen Märkten.

Doch was sind die Gründe für das laufende Erreichen von Rekordhochs? Auf der einen Seite sind US-Aktien schon relativ teuer im Verhältnis zu den erwartenden Gewinnen. So macht das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Dow Jones 24 aus, im Nasdaq sind es sogar 42. Der DAX erreicht einen Wert von 21. Umso geringer dieser Wert, desto günstiger ist ein Titel.

Und apropos Gewinne: Mehr als die Hälfte der 40 DAX-Konzerne haben ihre Gewinnerwartungen für heuer bereits angehoben. 

Auf der anderen Seite hilft die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) den europäischen Börsen. Denn im Euroraum sind die  Leitzinsen nie so stark gestiegen wie in den USA. Und im aktuellen Zinssenkungszyklus ist die EZB aktiver, denn die Konjunktur lahmt im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten. 

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Die Prognosen zeigen, dass die EZB weiterhin ihr Tempo halten sollte. Einziger kleiner Unsicherheitsfaktor: Sollte die Inflation nachhaltig zurückkehren, könnte sie dazu angehalten sein, weitere Zinsschritte zu verzögern. Generell aber gilt: Niedrigere Zinsen stimulieren den Kreditmarkt und helfen somit Unternehmen beim Wachstum.

Nicht entscheidend für den deutschen Aktienmarkt ist die Schwäche der deutschen Wirtschaft. Schließlich droht ein weiteres Jahr in der Rezession. Doch erzielen die DAX-Konzerne 80 Prozent ihrer Umsätze außerhalb des Landes. 

Das wirft natürlich die Frage nach Donald Trump und dem liebsten Wirtschaftsthema des US-Präsidenten, den Zöllen, auf. „Natürlich bleibt die Entwicklung der US-Zölle ein Unsicherheitsfaktor“, sagt Sabine Reeh, Fondsmanagerin beim Anbieter DWS. „Sollten hier große negative Überraschungen kommen, könnte sich dies entsprechend auswirken. Die kommenden Monate könnten ungemütlicher werden.“ Geopolitische Eskalationen könnten den globalen Ausblick ebenso dämpfen, so Reeh. 

Allerdings hat  vor kurzem Trumps Ankündigung, gemeinsam mit Russland für einen baldigen Frieden in der Ukraine zu sorgen, vor allem Europas Märkten zu einem Auftrieb verholfen. „Die Ukraine ist der Gamechanger für ganz Europa und wirkt sich hier mehr aus als für die USA“, sagt etwa Manfred Sibrawa, Fondsmanager des Amundi Austria Stock, zum KURIER.

Und in Wien?

Apropos Österreich: Auch der Wiener Leitindex ATX ist heuer bis dato gut in Fahrt. Dieser liegt ebenso wie der DAX bei knapp 12 Prozent im Plus und steht auf dem besten Stand seit Frühjahr 2008 – ohne Berücksichtigung von Dividenden. „Inklusive Dividenden …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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