
Zum fünften Mal wurde der Start-up-Wettbewerb „Startup World Cup Austria 2025“ von invest.austria in Kooperation mit AustrianStartups nach Österreich geholt. Vielversprechenden jungen Start-ups wird dort eine internationale Bühne geboten. Heuer gewann das Wiener FoodTech-Start-up „All But Sugar“ den ersten Platz und wird damit Österreich beim Weltfinale im Silicon Valley vertreten – mit Aussicht auf ein Investment von einer Million US-Dollar.
KURIER: Frau Reiss, Ihr Start-up hat sich den Hauptpreis gesichert: Wie fühlt sich das an?
Lisa Reiss: Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und eine riesige Bestätigung für unsere harte Arbeit. Dass unsere Mission international Anerkennung findet, macht mich unglaublich stolz. Für mich persönlich, für unser gesamtes Team und für alle, die uns auf diesem Weg unterstützt haben, ist das ein echter Meilenstein.
Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Da kam einiges zusammen: Zunächst muss man lernen, komplexe Technologien so klar zu kommunizieren, dass sie auch in drei Minuten verständlich bleibt. Den entscheidenden Unterschied lieferte jedoch der technologische Durchbruch unseres Start-ups: Wir sind kein weiteres Marketingprodukt, sondern stellen Forschung und die Gesundheit der Konsumenten an erste Stelle.
Sie wollen das Thema Zuckerersatz „komplett neu denken“ – was meinen Sie damit?
Oft schmecken Süßungsmittel künstlich, führen zu starken Verdauungsproblemen oder scheitern technologisch in der Produktion. „All But Sugar“ ist kein klassisches Süßungsmittel, sondern eine eins zu eins einsetzbare Zuckeralternative aus pflanzlichen Ausgangsstoffen. Sie ist ballaststoffreich, kalorienärmer und für Diabetiker geeignet. Damit wollen wir das gesundheitlich bedenkliche Übermaß an Zuckerkonsum reduzieren.
All But Sugar
Lisa Reiss, Gründerin und Geschäftsführerin von „All But Sugar“ – auch bekannt unter dem Markennamen „Smiling Food“.
Wie kam es zur Start-up-Idee?
Meine Oma war Konditorin mit Leib und Seele, bis sie an Diabetes erkrankte. Ich habe damals sämtliche Süßungsmittel und Zuckerersatzstoffe als Alternative ausprobiert – aber nichts hat überzeugt. Es war sehr frustrierend. Durch die Forschung will ich endlich eine echte Alternative zu Zucker auf den Markt bringen und nicht nur einen teilweisen „Ersatz“. Produkte mit Zuckerersatz zu konsumieren, darf nicht bedeuten, auf Geschmack zu verzichten oder unerwünschte Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Ich dachte mir: Das muss besser gehen.
Im Oktober geht es in die USA zum Weltfinale: Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Die USA sind mit über 40 Prozent Adipositas-Rate und über 30 Millionen Diabetikern ein Hotspot für ernährungsbedingte Erkrankungen. Wir werden zur Vorbereitung unsere Marktanalysen vertiefen und gezielt Gespräche mit B2B-Partnern führen. Unser Ziel ist es, dort qualitative Partnerschaften aufzubauen und den Sprung auf den internationalen Markt zu schaffen.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft