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Rangnick wollte ihn schon austauschen. Doch immer wieder einmal tut der Stürmer wichtige Dinge für Österreich.
114 Länderspiele, 37 Tore. Das sind die nackten Zahlen zur Teamkarriere von Marko Arnautovic nach dem 3:1-Sieg gegen Polen. Österreichs Rekordteamspieler hat also wieder ein Tor draufgelegt auf seine Bilanz, auf Toni Polster fehlen noch sieben Treffer.
Ob er den Rekordtorschützen einholen wird, ist ein Fall für Hellseher. Am Freitag jedenfalls hat der Stürmer gezeigt, dass er auch mit seinen 35 Jahren noch sehr wichtig sein kann fürs österreichische Team. Und das nicht nur wegen seines Treffers vom Elfmeterpunkt.
Was die nackten Zahlen betrifft, wirkt die Darbietung des Wieners unauffällig, ja fast schon bescheiden. Marko Arnautovic hat gegen Polen 80 Minuten gespielt, dabei zehn von zwölf Pässen zum Mitspieler gebracht (83 Prozent) und „nur“ acht seiner 18 Zweikämpfe gewonnen (44 Prozent). Von fünf Kopfballduellen, konnte er drei für sich entscheiden. Insgesamt hatte er 44 Ballkontakte.
Spezielle Momente
Mitunter entscheidend waren gegen Polen aber zwei Ballkontakte, die er nicht hatte – und das zeigt, dass all diese Zahlen nichts wert sind, wenn sie nicht entsprechend eingeordnet werden.
Es waren zwei spezielle Momente, in denen sich Arnautovic in Szene setzen konnte, ohne dabei das zu tun, was er am liebsten tut: Den Ball zu streicheln.
Entscheidend, wie Arnautovic vor dem Tor von Christoph Baumgartner in der 66. Minute die Situation auf dem Spielfeld las: Nach dem Stanglpass von Alexander Prass bewegte sich der Routinier zunächst zum Ball, wodurch er Gegenspieler Pawel Dawidowicz an sich binden konnte.
Es war nur ein Schritt, den der Verteidiger in Richtung Arnautovic machte. Durch diesen jedoch öffnete sich hinter ihm ein Raum. Und weil Arnautovic den Ball für Baumgartner passieren ließ, konnte Baumgartner auf 2:1 stellen. Ob andere Spieler den Moment ebenso gewittert und den Ball durchgelassen hätten, darüber ließe sich höchstens spekulieren.
Entscheidend war das Duell Arnautovic vs. Dawidowicz jedenfalls auch zehn Minuten später bei der Vorgeschichte zum 3:1. Nach einem langen Ball von Torhüter Patrick Pentz war es wieder Österreichs Sturmtank, der den Verteidiger an sich band und im Kopfballduell dermaßen bedrängte, dass der Pole den Ball nicht nach vorne klären konnte.
Stattdessen streifte Dawidowicz die Kugel nur und verlängerte den Ball damit ideal in den Lauf von Marcel Sabitzer, der auf und davon war und schließlich den Elfmeter herausholte. Kleinigkeiten, die auf diesem Niveau Spiele entscheiden.
Dabei hatten die Österreicher in dieser Aktion auch Glück. Denn wäre es nach Ralf Rangnick gegangen, so wäre Arnautovic gar nicht mehr auf dem Platz gestanden. Was sich in diesen Augenblicken abspielte?
Geplanter Wechsel
In Minute 76 hatte Stefan Posch den Ball ins Seitenout befördert, Michael Gregoritsch stand zur Einwechslung bereit. Rangnick signalisierte dem Referee, dass man nun wechseln wolle.
Der Unparteiische zögerte jedoch und die Polen, die sich ob ihres 1:2-Rückstandes nun beeilten, brachten den Ball schnell via Einwurf ins Spiel. Nach einem schlechten Steilpass landete die Kugel bei Pentz, der sogleich den langen Ball in Richtung Arnautovic spielte. Der Rest ist bekannt.
Screenshot
Rangnick deutet Wechsel, der Pole wirft schnell ein
Gregoritsch jedenfalls sollte noch ein paar Minuten länger auf seine Einwechslung warten, denn nach dem …read more
Source:: Kurier.at – Sport