Donald Sutherland ist tot: Von Fellini bis zu den „Hunger Games“

Kultur

Der kanadische Schauspieler wurde 88 Jahre alt.

Der beliebte Schauspieler Donald Sutherland, der in über 150 Filmen mitwirkte, ist nach langer Krankheit verstorben.

Nach fast sechs Jahrzehnetn vor der Filmkamera, nun mit schlohweißem Haar, konnte Donald Sutherland, Vater von Kiefer Sutherland, immer noch junge Zuschauer begeistern. Sie kennen den kanadischen Leinwandstar aus der „Tribute von Panem“-Blockbuster-Reihe in der Rolle des skrupellosen Präsidenten Snow.  Aber sein Schaffen umspannte Generationen: Der fünffache Vater hat seit den 1960er Jahren in über 150 Filmen und TV-Produktionen mitgespielt – und dabei mit enormer Wandlungsfähigkeit jedes Genre bedient. 

Der Kriegsklassiker „Das dreckige Dutzend“ (1967) war sein erster internationaler Erfolg. Mit Robert Altmans Militär-Satire „M.A.S.H“ kam ein weiterer Hit. 1971 brillierte er als Privatdetektiv in Alan Pakulas Psychothriller „Klute“ an der Seite von Jane Fonda.

Mit einer Liebesszene in Nicholas Roegs subtilem Horrorfilm „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (1973) schrieben Sutherland und Julie Christie als Eheleute, die um ihre tote Tochter trauern, Filmgeschichte. Die Sexszene hielten viele für echt, was Sutherland und anderere stets dementierten.

Für Federico Fellini wurde er „Casanova“, er war der faschistische Gutsbesitzer Attila in Bertoluccis „1900“. Robert Redford holte ihn für sein Regiedebüt „Eine ganz normale Familie“ vor die Kamera. Mit Charlize Theron knackte er in dem Krimi „The Italian Job – Jagd auf Millionen“ Tresore. Er arbeitete mit vielen legendären Regisseuren, darunter Claude Chabrol, Louis Malle, Ken Russell, John Schlesinger und Werner Herzog.

Doch als Hollywood-Star sah er sich selbst nicht. „Ich weiß nichts über Hollywood“, sagte Sutherland bei seiner Ehrung in San Sebastian, wie „Variety“ berichtete. „Ich arbeite nur.“ Mit seiner dritten Ehefrau Francine Racette lebte er weitab von der kalifornischen Filmmetropole in seiner kanadischen Heimat, im Osten der Provinz Québéc.

  Sam Smith in Linz: Liebe, Freiheit, Lächeln

Im Rückblick auf seine lange Karriere wurde Sutherland einmal gefragt, ob er einen Lieblingsfilm habe. Der fünffache Vater wehrte ab, er könne ja auch nicht sagen, ob er ein Lieblingskind habe. „Ich habe keinen Favoriten. Ich habe enge Beziehungen mit allen“, sagte er diplomatisch. Und fügte nach kurzer Pause hinzu, „aber ich habe wirklich sehr gerne mit Fellini gearbeitet“.

Der Zwei-Meter-Mann nahm auch politisch kein Blatt vor den Mund. So beklagte er die „Bullshit“-Haltung von Politikern beim Kampf gegen den Klimawandel: „Ich habe Kinder, ich habe Enkel, und die Welt, die ich ihnen hinterlasse ist eine, in der sie nicht leben können.“
 

…read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.