Eine Familiengeschichte als düstere Geschichtslektion

Kultur

Die Holocaust-Serie „We Were The Lucky Ones“ auf Disney+.9

Erneut zeigt Disney+ eine für den Streamer mit Hang zur Familien- und Fantasy-Unterhaltung außergewöhnliche Serie über die Nazi-Verbrechen. Während die deutsche Miniserie „Deutsches Haus“ die schleppende Aufarbeitung im Nachkriegsdeutschland zeigte, spielt die US-Miniserie „We Were The Lucky Ones“ mitten in den tragischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs.

Es beginnt zwei Jahre vor Kriegsausbruch. Die jüdisch-polnische Familie Kurc feiert im Jahr 1937 das Pessachfest. Sohn Addy (Logan Lerman) ist aus Paris angereist, wo er als Komponist bereits nennenswerten Erfolg hat. Die lebhafte jüngere Tochter Halina (Joey King) will eigentlich die zahlreichen Möglichkeiten des Lebens auskosten. Die ältere Tochter Mila ist bereits in geordnetere Bahnen eingebogen und ist verheiratet.

Als Hitler-Deutschland 1939 Polen angreift, bricht für die Familie die Welt zusammen, die fünf Geschwister Kurc müssen sich völlig neu orientieren. Halina tritt die Flucht über die österreichischen Alpen an. Addy wird Musiker auf einem Schiff. Die beiden Brüder Genek und Jakob bleiben im Heimatort Lemberg. Genek (Henry Lloyd-Hughes) muss schließlich ins Gulag. Während alle voneinander getrennt werden, bewahren sie sich trotz allen Leids – das auch gezeigt wird – doch die Hoffnung, eines Tages wieder gemeinsam Pessach zu feiern.

Die Erzählweise ist klassisch melodramatisch – fast zu klassisch mitunter, mit schwermütigen Geigen- und Klavierklängen unterlegt. Auffallend schlecht ist die Szenerie oft ausgeleuchtet, was etwas vordergründig für düstere Jahre steht. In Zeiten des aktuell ansteigenden politischen Extremismus ist dies aber allemal eine Geschichtslektion, basierend auf der gleichnamigen Romanvorlage von Georgia Hunter, die sich an der eigenen Familiengeschichte orientierte.P. Temel

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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