Familiengeheimnisse und Medienrummel: „Die Kinder sind Könige“ auf Disney+

Kultur

Ein beklemmender Blick in eine neue Form der Kinderarbeit: Disney+ zeigt die Serie „Die Kinder sind Könige“ über eine entführte Kidfluencerin.

Bei Kinderarbeit denkt man meist entweder an die frühe Industrialisierung oder an die kleinen Dinge, die ein Smartphone funktionieren lassen. Eine zeitgeistigere (und vergleichsweise lukrative) Form der Kinderarbeit steht im Mittelpunkt der Serie „Die Kinder sind Könige“. Da wird ein 6-jähriges Mädchen entführt, das Millionen Fans hat: Kimmy Diore ist nämlich eine Influencerin, besser gesagt eine Kidfluencerin. Sie wird von ihren Eltern bei allerlei „Challenges“, die „Kooperationen“ mit Marken sind, gefilmt. Fünf bis 25 Millionen Aufrufe hat so ein Clip, und in einem Jahr hat die Familie so zwei Millionen Euro verdient. Das ist die Ausgangslage für die Polizei, nachdem das Mädchen in einem Parkhaus in ein rotes Auto gestiegen ist und danach verschwunden war.

Sinniger Slogan

„Die Kinder sind Könige“ ist eine Miniserie mit sechs Folgen auf Disney+, die auf dem gleichnamigen Roman von Delphine de Vigan basiert. Man lernt Kimmy in der allerersten Szene kennen, wie sie sich ein Jahr zuvor den sinnigen Slogan, den ihre Mutter erfunden hat, noch nicht so gut merken kann: „Das Leben ist süß, das Leben ist schön, das Leben ist fantastisch.“ Sie sei „das glücklichste Mädchen der Welt“ sagt Kimmys Mutter im stofftierüberladenen (2m große Plüschgiraffe!) Zimmer  ihrer Tochter. Da kommen Ermittlerin Sara schnell Zweifel. Auf Kimmys Schreibtisch findet sie Zeichnungen – der ganze Stolz von Kimmys Mutter, die offenbar gar nicht sieht, dass das Gesicht des gemalten Mädchens nur ein grau verschmierter Batzen ist.

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In der Parallelwelt

Auch ein Besuch in der Schule lässt die Eltern nicht im besten Licht dastehen, eine Freizeitbetreuerin hatte eine Klage beim Jugendamt wegen Kindesmisshandlung eingebracht, die aber im Sand verlief. Sie berichtet auch von Mobbing, von dem die Direktion kein Wort sagt. Die Ermittlung wird nicht einfacher durch die weltweite Beobachtung, die auf den Sozialen Medien einsetzt. Bald ist klar, dass auch die Eltern etwas verheimlichen in diesem atmosphärisch dichten Krimi mit einer nachdenklichen Ermittlerin, die sich einer Parallelwelt stellen muss. 

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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