Filmkritik zu „A Working Man“: Glatzenträger in Aktion

Kultur

Jason Statham greift zur Selbstjustiz und nimmt es actionreich mit der russischen Mafia auf

Von Gabriele Flossmann

Das einschlägige Publikum kennt und schätzt den alternden Actionhelden und stahlharten Macho-Krieger Jason Statham bereits seit einem Vierteljahrhundert. Im neuen Selbstjustiz-Action-Spektakel will Statham vor allem einmal mehr die Erwartungen an sich und an das Genre bedienen. Dazu will er auch noch besonders zeitgemäß sein: Quasi am Puls der Gegenwart ist der sich erhärtende Verdacht, dass in den USA in der Ober- wie auch in der Unterwelt eine russische Mafia agiert. Die Story selbst ist alles andere als neu: Ein ausgedienter Soldat will nicht mehr kämpfen und töten, sondern einem „ordentlichen“ Job nachgehen – als Bauleiter in Chicago. Das geht so lange gut, bis die Tochter seines Chefs entführt wird.

Also muss er wieder in Aktion treten. Oder besser: in Action. Wer ihm über den Weg läuft und dabei irgendwie schief oder gar böse dreinschaut, wird abgemurkst. Ein Plot also, wie geschaffen für eine Welt, in der auch so mancher im Publikum lieber zur Selbstjustiz greifen würde, weil die Gesetzeshelfer es eh nur für „die da oben“ richten.

Fragwürdige Moral

Der Film vermittelt damit einen moralisch fragwürdigen Angriff auf eine demokratische Gesellschaftsordnung – aber anders scheinen filmische Action-Knaller ohnehin nicht funktionieren zu können. Etwas (zu) kurz kommt die (Selbst-)Ironie des „Helden“ – was bei Jason Statham einigermaßen erstaunlich ist.

Umso ernster wird der Realismus von Gewalt genommen. Der Glatzen- und Dreitagebart-Träger arbeitet sich mit Karatetritten und Waffen an diversen bösen Wichten ab. Wahrscheinlich nicht zum letzten Mal.

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INFO: GB/USA 2025. 116 Min. Von David Ayer. Mit Jason Statham, Jason Flamyng.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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