Am Küniglberg beruft man sich darauf, dass die Aussagen zum Gesundheitszustand von Herbert Kickl nur ein Zitat darstellen.
Wenige Wochen nach Veröffentlichung des neuen ORF-Ethikkodex erschallte bereits der Ruf, denselben zu bemühen. FPÖ-Stiftungsrat Peter Westenthaler forderte am Samstag Konsequenzen für ORF-Moderator Patrick Budgen. Dieser hatte sein „Wien heute“-Interview mit dem Profil-Journalisten und Kickl-Biografen Gernot Bauer vom Freitag auf X (Twitter) mit einem Zitat Bauers angeteasert. Darin wird die „Robustheit“ des FPÖ-Chefs Herbert Kickl für einen Polit-Job „ganz oben“ angezweifelt.
Westenthalers Vorwurf: „Ein ORF-Moderator postet ungeprüft negativ über den Gesundheitszustand von Herbert Kickl, ohne zu recherchieren!“
Das Posting hatte auch zahlreiche Beschwerden auf X zur Folge, worauf Budgen aufgrund des „aggressiven und destruktiven“ Tons noch am Freitag angekündigt hatte, „eine X-Pause“ einzulegen.
„Auf sensiblen Umgang“ hinweisen
Auf KURIER-Nachfrage erklärte der ORF nun, dass der Beitrag „allen geltenden journalistischen Richtlinien und Regulativen des ORF“ entspreche. Budgens X-Posting sei lediglich ein Zitat des Journalisten und Buchautors Bauer („Kickl“, Anm.). Ergänzend werde der Wiener Landesdirektor Edgar Weinzettl „redaktionsintern nochmals auf den sensiblen Umgang mit der Bewerbung von Sendungsinhalten in den sozialen Netzwerken hinweisen.“
Zu Postings mit Äußerungen Dritter ist im Ethik-Kodex übrigens vermerkt: „Um Missverständnissen vorzubeugen, sollte die Weiterverbreitung auch im Sinne des Sachlichkeitsgebots stets kommentiert und kontextualisiert werden.“
Die betreffenden Aussagen über Kickl waren übrigens nur in der online abrufbaren Langfassung des Interviews enthalten und wurden nicht in „Wien heute“ gesendet.
Source:: Kurier.at – Kultur