Trotz Wetterextreme entspannte Stimmung beim Lido Sounds

Kultur

Nach Gewitter und Rekordhitze standen beim Linzer Lido Sounds zum Abschluss Sam Smith und die Libertines auf dem Programm.

Es war ein Auftritt, der typisch für die musikalische Vielfalt des Lido Sounds ist: Soap&Skin sang, schrie und litt sich sonntags auf der Hauptbühne mit ihrem intensiven Vortrag durch ein Set voll mit Coversongs wie „Girl Loves Me“ (David Bowie), „The End“ (The Doors) oder „Gods & Monsters“. Leider am Nachmittag, als das Publikum noch nicht zahlreich am Gelände war. Die wenigen, die da waren, konnte sie aber sofort in ihren Bann ziehen.

Highlights

Aber auch an den Tagen davor gab es viele Highlights. Den verlässlichen Stimmungsmacher und Lokalmatador Parov Stelar, oder Kraftklub, deren Sänger Felix Brummer trotz immer noch glühender Temperaturen Samstagabend über die Bühne hüpfte und tanzte wie ein Derwisch. Er brachte das Areal vor der Mainstage genauso zum Beben, wie Nina Chuba das vor der Zweitbühne. Die Hamburgerin zeigte, dass sie nicht nur frechen, selbstbewussten Hip-Hop, sondern auch leisere Töne drauf hat.

Sie lobte, dass beim Lido wirklich für jeden Musikgeschmack was dabei ist. Genau das macht den Wert des Newcomers in der österreichischen Festival-Landschaft aus: Hier darf es ausschließlich um Musik gehen – um entspannte Nachmittage mit dem Genießen des Lieblings-Acts und dem Entdecken von Neuem.

Und ja auch im zweiten Jahr waren fehlende Sitz- und Schattenplatze auf dem Gelände am Urfahraner Markt ein Thema.

Es wurde aber auch schon viel verbessert. Es gab drei große Sonnensegel mit Sprühnebel, gratis Sonnenhüte und Sonnencreme. Und mit dem „Hopfengarten“ und der „Oasis“ haben die Veranstalter zwei Bereiche geschaffen, in denen man unter Bäumen sitzen kann. Sehr schöne Bereiche, aber nicht groß genug für 23.000 Zuschauer pro Tag. Trotzdem saßen wieder viele Leute auf dem Asphalt – am Donnerstag nach dem Unwetter neben den zum Trocknen ausgebreiteten T-Shirts, in den Rekordtemperaturen danach auf Pappkartons.

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Seids lieb

Trotzdem haben viele schon im zweiten Jahr das Lido Sounds zu ihrem Lieblingsfestival erkoren. Denn neben dem abwechslungsreichen, niveauvollen Musikprogramm herrschte trotz Hitze eine entspannte Stimmung. Sogar als die Veranstalter bei Deichkind den Zugang zur „Ahoi! Pop Stage“ sperren mussten, weil diese überfüllt war. Dutzende Polizisten kamen zusammen, um die eventuell drängende Masse zurückzuhalten. Es war unnötig. Nur einmal formierten sich „Lasst uns rein“-Sprechchöre, man begnügte sich dann aber damit, hinter dem Zaun zu tanzen.

Um dieses friedvolle Miteinander zu fördern, haben die Veranstalter am Gelände Sprüche wie „Seids lieb. Helfts euch gegenseitig“ oder „Diskriminierung, Rassismus, Sexismus oder Gewalt gehen gar nicht“ aufgehängt. Dass das bei 23.000 Zuschauer an den Haupttagen so gut klappt, liegt aber vielleicht auch ein bisschen an der musikalischen Programmierung, die Acts bevorzugt, die Haltung zeigen.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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