Biden: Trotz TV-Debakel denkt er nicht dran, aufzuhören

Politik

Der aktuelle US-Präsident zeigt keine Anzeichen eines Rückzugs. Unklar, ist wer an seiner Stelle für die
Demokraten antreten könnte. Vielleicht Michelle Obama?

US-Präsident Joe Biden setzt nach dem TV-Debakel äußerlich unbeirrt seinen Wahlkampf fort und weist Forderungen nach einem Rückzug von sich. 

Der 81-Jährige sammelte am Samstag in New Jersey und den Hamptons nahe New York Spenden – die Hamptons sind als Wochenendreiseziel der Reichen und Schönen bekannt.

„Ich verstehe die Bedenken nach der Debatte“, gestand der 81-Jährige laut mitreisender Presse bei einer der exklusiven und nichtöffentlichen Veranstaltungen ein. „Ich hatte keinen großartigen Abend, aber ich werde noch härter kämpfen.“ Auch sein Wahlkampfteam machte klar, dass der Demokrat im Rennen ums Weiße Haus bleiben will. Bei einem Treffen Bidens mit seiner Familie dürften das Debakel und mögliche Konsequenzen jedoch Thema sein.

Biden lieferte sich am Donnerstagabend (Ortszeit) ein TV-Duell mit seinem republikanischen Kontrahenten und Amtsvorgänger Donald Trump. Beide wollen nach der Präsidentenwahl im November wieder ins Weiße Haus einziehen. Umfragen zufolge läuft es bisher auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hinaus. 

Bidens Auftritt war allerdings ein Fiasko – er verlor den Faden, nuschelte, starrte mit offenem Mund ins Leere und konnte häufig seine Sätze nicht richtig beenden. Nach dem Duell ist in den USA eine Debatte darüber entbrannt, ob der 81-Jährige der richtige Kandidat für die Demokraten ist. „Um seinem Land zu dienen, sollte Präsident Biden aus dem Rennen aussteigen“, schrieb die „New York Times“ in einem Meinungsstück.

Bidens Wahlkampfteam versuchte am Wochenende dagegenzuhalten. „Bei der Debatte gab es nur eine Person, die es nicht verdient, als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Je früher Trump die Bühne verlässt, desto besser wird es dem Land gehen“, hieß es in einer E-Mail an Parteianhänger. Die Daten würden zeigen, dass das Duell nichts an der Wahrnehmung der amerikanischen Bevölkerung geändert habe. „Joe Biden wird der Kandidat der Demokraten sein, Punkt“, hieß es in einem andrem Text. Eine „Bettnässer-Brigade“ würde Biden zum Rückzug auffordern.

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Biden reiste am Samstagabend (Ortszeit) nach Camp David, dies ist der Landsitz von US-Präsidenten nahe Washington. Dort wolle Biden die Zukunft seines Wahlkampfs mit der Familie besprechen, berichtete der Sender NBC. Das Weiße Haus wies das zurück. Der Ansatz des Berichts sei nicht korrekt. Die Regierungszentrale betonte, dass der Trip bereits vor der Debatte geplant gewesen sei.

Zuvor wurde Biden der mitreisenden Presse zufolge in der Stadt East Hampton bei New York auf dem Weg zu einer Spendenveranstaltung von einigen Demonstranten in Empfang genommen. Diese hielten demnach am Straßenrand Schilder hoch, auf denen zum Beispiel „Wir lieben dich, aber es ist an der Zeit“ oder „Tritt zurück für die Demokratie“ stand. 

Bisher steht die erste Reihe der Demokratischen Partei geschlossen hinter Biden. Tatsächlich dürften aber die kommenden Tage entscheidend sein. Denn dann dürften Umfragen zeigen, ob sich Bidens schwacher Auftritt bei den Wählerinnen und Wählern niederschlägt.

Wer könnte Biden nachfolgen?

Beim Parteitag im August in Chicago soll Biden offiziell zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei gekürt werden. Die nötigen Delegiertenstimmen dafür hat er bereits bei den Vorwahlen gesammelt – der Krönungsparteitag ist zumindest bisher reine Formsache. Theoretisch ist es aber möglich, dass die Partei kurzfristig umsattelt und Biden aus dem …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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